Aktuelles.

Damir Saračević, BA., BSc., MMag.a Julia Panholzer und Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer

Integration aktiv einfordern & früh Chancen schaffen: Sprach- und Deutschförderpaket für Kinder

Integration aktiv einfordern & früh Chancen schaffen: Sprach- und Deutschförderpaket für Kinder und deren Eltern zum Ferienstart

 

 

Das Erlernen der deutschen Sprache ist der Schlüssel zur Integration und zur gesellschaftlichen Teilhabe. Insbesondere bei Kindern und Pflichtschüler/innen muss früh ein Fokus auf die Sprachförderung gelegt werden, um Chancen im Bildungsweg und damit verbunden im späteren beruflichen und gesellschaftlichen Leben zu schaffen. Das oö. Integrationsressort legt daher einen besonderen Schwerpunkt darauf, nicht nur ausreichend Deutschkurse anzubieten, sondern auch entsprechende Schwerpunkte in den Angeboten zu setzen.

 

Neben einer Verdoppelung der Deutschkurse in den letzten drei Jahren werden für unterschiedliche Zielgruppen auch unterschiedliche Angebote bereitgestellt. Pünktlich zum Ferienstart schnürt das Integrationsressort gemeinsam mit der Volkshochschule Oberösterreich und dem Institut Interkulturelle Pädagogik (IIP) ein Sprach- und Deutschförderpaket für Kinder mit einem besonderen Fokus, auch die Eltern einzubinden. Schwerpunkte liegen dabei auf

  • Sprach-Sommercamps für Pflichtschulkinder, um in den Ferien Deutsch zu lernen und Sprachkenntnisse zu festigen
  • Außerschulische Lern- und Hausaufgabenbetreuung für Pflichtschulkinder mit Migrationshintergrund
  • Frühe Förderung: Eltern- und Sprachbildungsprogramm zur Allgemein- und Sprachentwicklung sowie zur Einbindung des Elternhauses in die Bildungsarbeit
  • Einbindung der Mütter durch das Programm Mama lernt Deutsch

Für das Sprach- und Deutschförderpaket mit der VHS investiert das Integrationsressort 800.000 €.

 

„Wir haben unser Deutschkursangebot nicht nur stark ausgebaut, sondern sind auch dabei, die Kurse inhaltlich weiterzuentwickeln. Dabei setzen wir auch einen Schwerpunkt auf die frühe Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund sowie deren Eltern. Exzellente Deutschkenntnisse sind die Grundvoraussetzung, um sich später etwas aufbauen zu können. Pünktlich zum Ferienstart bieten wir gemeinsam mit der VHS ein Sprach- und Deutschförderpaket an, darunter auch Sommersprachcamps für Pflichtschulkinder und setzen damit einen weiteren Schritt in unserer Deutschlern-Strategie“, betont Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer.

 

 

Die Angebote des Instituts Interkulturelle Pädagogik (IIP) und die Niveau-Deutschkurse des VHS Regelbetriebs greifen ideal ineinander. Durch den niederschwelligen Zugang zu den Förderangeboten des IIP für Kinder und deren Eltern, können auch weiterbildungsfernere Personen, insbesondere Frauen, erreicht und zur Teilnahme an Regelkursen motiviert werden. Zentral ist dabei die Vertrauensbildung in die Institution Volkshochschule“, so die Geschäftsführerin der VHS OÖ MMag.a Julia Panholzer.

 

Weiterer Schritt in der Deutsch-Strategie des Integrationsressorts wird umgesetzt: Eigener Schwerpunkt in der frühen Förderung von Kindern und Einbindung der Eltern

In Oberösterreich wurde daher das Angebot an Deutschkursen in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt. Voraussichtlich 12.300 Deutschkurs-Plätze werden im Jahr 2024 angeboten, davon 5.200 geförderte Plätze direkt über das Integrationsressort und 7.100 angebotene Plätze über den ÖIF.

 

 

Nach Aufstockung nun inhaltliche Weiterentwicklung des Kursangebots

Um auf unterschiedliche Herausforderungen in den Zielgruppen zu reagieren, richtet das Integrationsressort die Kurse auf Basis der Deutschlern-Studie von Kenan Güngör auch inhaltlich neu aus. So sollen künftig in Oberösterreich auch Kurse und Sprachangebote abseits der sogenannten Niveaukurse (Erlernen von Deutschniveau A1, A2 etc.) angeboten werden, die sich an unterschiedliche Zielgruppen mit unterschiedlichen Lernfortschritten und Lebenssituationen richten.

Dazu gehören auch zielgruppenorientierte Sprachkurse für Kinder sowie deren Eltern inklusive eines Kinderbetreuungs-Angebots. „Mit den Angeboten der VHS, darunter den Sprachsommer-Camps und auch Angeboten wie Mama lernt Deutsch setzen wir einen weiteren Schritt in der Deutschlern-Strategie des Integrationsressorts um“, betont Landesrat Hattmannsdorfer. Von den Angeboten profitieren mehr als 1.200 Kinder in ganz Oberösterreich.

 

 

Sommersprachcamps

Förderung von Pflichtschulkindern in den Ferien

310 Kinder

 

 

Lern- und Hausaufgabenbetreuung

Für Pflichtschulkinder mit besonderem Unterstützungsbedarf

596 Kinder

 

Frühe Förderung

Für Kindergartenkinder & deren Elternhaus

435 Teilnehmer/innen

 

Mama lernt Deutsch &
Papa lernt Deutsch

Deutschförderung, Wertevermittlung und Kinderbetreuung

660 Frauen

33 Männer (Pilotprojekt)

 

Gesamtmaßnahmen: 800.000 €

Sprachförderpaket für Kinder und deren Eltern mit der VHS

 

Sprachsommercamps: Ferienzeit sinnvoll nutzen, um Deutsch zu lernen

Die Sprachsommercamps des Integrationsressorts und der VHS bieten pünktlich zum Schulschluss an acht Standorten in sechs Städten in Oberösterreich Deutschkurse für 6-14-Jährige an. Dabei wird eine sinnvolle Freizeitgestaltung mit dem Erlernen der deutschen Sprache bzw. Auffrischen der Kenntnisse verbunden. Die Kurse finden Mitte bis Ende August in Schulen in Linz (drei Standorte), Traun, Ansfelden, Wels, Steyr und Braunau mit mehr als 300 Teilnehmer/innen statt.

 

Zielgruppe der Camps sind Pflichtschulkinder zwischen 6 und 14 Jahren, die aufgrund ihrer sozialen Herkunft oder aufgrund ihres Migrationshintergrunds einen besonderen Deutsch-Förderbedarf haben. Der Vormittag wird für Deutschkurse in drei bis vier Altersgruppen genutzt. Am Nachmittag finden dann gemeinsame Freizeitaktivitäten wie Bastelkurse, Wissenswettbewerbe und Ausflüge statt, um die Deutschkenntnisse bei Aktivitäten zu festigen. „Bei den Sommersprachcamps werden die Kurse direkt mit spielerischen Aktivitäten verknüpft – somit legen wir nicht nur den Grundstein für Erfolg in der Schule, sondern auch für die spätere Fähigkeit zur Selbsterhaltung“, so Landesrat Hattmannsdorfer.

 

Lern- und Hausaufgabenbetreuung als Basis für Erfolg in der späteren Schullaufbahn

Bei vielen Kindern, die aufgrund ihrer sozialen Herkunft und/oder Migrationshintergrund besonderen Unterstützungsbedarf haben, zeigt sich, dass ihre Sprachkenntnisse in Deutsch bzw. die Schulleistungen unzureichend sind. Für den Erfolg in der Schule wird der außerschulischen Unterstützung eine besonders große Bedeutung zugesprochen. Verfügt ein Kind in seinem Umfeld über eine ausreichende Unterstützung und Zuwendung beim Lernen, kann auch die Leistung gesteigert werden. Deshalb bieten VHS/IIP die Maßnahme Lern- und Hausaufgabenbetreuung an, um den Kindern eine stabile Basis in ihrer schulischen Laufbahn zu ermöglichen.

 

Bei der Lern- und Hausaufgabenbetreuung werden Schüler/innen in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch, bei den Hausaufgaben, sowie beim Lernen und bei Prüfungsvorbereitungen unterstützt. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Spracherwerb. Sie lernen dabei auch unter Berücksichtigung ihrer individuellen Lernförderungspläne das „Lernen zu lernen“, wobei sich die engagierten Lernbegleiter/innen an der Lebenswelt und -geschichte der SchülerInnen orientieren. Die Lern- und Hausaufgabenbetreuung findet ein- bis dreimal in der Woche zu je zwei Unterrichtseinheiten, hauptsächlich in Bildungseinrichtungen oberösterreichweit statt.

 

Zielgruppe sind Pflichtschulkinder, die aufgrund ihrer sozialen Herkunft und/oder Migrationserfahrung besonderen Förderbedarf aufweisen.

 

Frühe Förderung: Eltern- und Sprachbildungsprogramm zur Allgemein- und Sprachentwicklung von Kindergarten- und Schulanfängerkindern

„Wir dürfen nicht zulassen, dass sich in manchen Familien Parallelstrukturen etablieren, bei denen die Kinder zuhause nicht Deutsch lernen und nicht gefördert werden. Daher binden wir die Elternhäuser in der Deutsch- und Integrationsarbeit künftig verstärkt ein“, erklärt der Integrationslandesrat.

 

Das Angebot der Frühen Förderung umfasst ein Eltern- und Sprachbildungsprogramm („Rucksack KIGA & Griffbereit“), welches sich an Eltern und ihre Kindergartenkinder zur Allgemein- und Sprachentwicklung richtet. Im Rahmen der frühkindlichen Sprachförderung werden Themenbereiche im Kindergarten auf Deutsch erarbeitet. Im Rahmen von Fit für die Schule: Begleitung und Unterstützung von Eltern und deren Schulanfängerkinder beim Übergang vom Kindergarten in die Schule. Zielgruppe sind Eltern, Kindergartenkinder und Schulanfängerkinder.

 

Im Rahmen der Frühen Förderung sollen nicht nur bereits früh Deutschkenntnisse erworben werden, sondern auch die Erziehungs- und Bildungskompetenz der teilnehmenden Eltern gestärkt werden. Außerdem stehen der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Kindergarten/Bildungseinrichtung im Fokus.  

 

Müttergeneration als Schlüssel zur gelungenen Integration: Weiterer Ausbau von „Mama lernt Deutsch“

In der Integration und gesellschaftlichen Teilhabe junger Menschen mit Migrationshintergrund spielen die Eltern eine Schlüsselrolle. Besonders bei Frauen und Müttern ist es wichtig, dass ihnen die gesellschaftliche Teilnahme nicht aus religiösen oder familiären Motiven verweigert wird – damit ist die Mütter-Generation ein Schlüssel zur gelungenen Integration von Kindern und Jugendlichen.

 

Frauen und Mütter, deren Erstsprache nicht Deutsch ist, sind somit eine wichtige Zielgruppe des Integrationsressorts für Deutschkurse in Oberösterreich. „Mama lernt Deutsch“ richtet sich an migrantische Frauen und findet einmal wöchentlich statt. Neben Deutschkursen sowie Wertevermittlung, auch anhand von Role Models, gibt es für die Teilnehmerinnen auch die Möglichkeit einer Kinderbetreuung. Der Kurs ist zudem eine wichtige Schnittstelle zwischen Müttern und Schulen bzw. Kindergärten.

 

Der Fokus liegt in den Kursen beim Erlernen der deutschen Sprache, Aufbau von Grammatik, Vermittlung gesellschaftlicher Werte und Normen. Dazu werden Themen des alltäglichen Lebens wie Bildung, Gesundheit und Arbeitsmarkt behandelt. Durchgeführt werden die Kurse vom Institut Interkulturelle Pädagogik der VHS OÖ. Sie finden von Oktober bis Juni mit zwei Unterrichtseinheiten pro Woche statt.

 

Das IIP erreicht mit ca. 300 Kursen und Vorträgen etwa 3.000 Teilnehmer/innen im Jahr und kann durch langjährige Erfahrung auf seine interkulturelle Kompetenz bauen, sowie den Zugang zu schwer erreichbaren Zielgruppen schaffen. Das zentrale Anliegen des IIP ist, unterstützungsbedürftige Familien im österreichischen Bildungswesen zu fördern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, betont der Leiter des Instituts Interkulturelle Pädagogik der VHS OÖ, Damir Saračević, BA., BSc.

 

Diesen Beitrag teilen

Weitere Themen

Übergabe Hattmannsdorfer + Dörfel + Stelzer + Angerlehner

Starke Standortpolitik – Starke Sozialpolitik

3 Jahre Verantwortung für den sozialen Zusammenhalt in Oberösterreich Starker Standort – Starke Sozialpolitik: Sozialer Zusammenhalt in unserer Verantwortung Vor exakt 3 Jahren (23. Oktober 2021 bis 23. Oktober 2024) ist Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer mit dem Anspruch von Landeshauptmann Thomas Stelzer in die Regierungsverantwortung …
Vorsitzender ARGE Mobile Betreuung und Pflege Thomas Märzinger; Obmann ARGE Alten- und Pflegeheime Bernhard Hatheier; Sozial-Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer; Sarah Brandstetter, Rotes Kreuz; Präsident der Ärztekammer OÖ Dr. Peter Niedermoser; Präsident des Apothekerverbands OÖ Mag. Thomas Veitschegger.

Pflege hat Vorrang: Neue Bewusstseinskampagne in Apotheken und Arztpraxen soll Pflegekräften Wartezeiten ersparen

Künftig mehr Zeit für Pflege und Betreuung statt langem Anstehen in der Warteschlange   Mitarbeiter/innen in der Pflege wollen ihre Zeit bestmöglich für die Betreuung pflegebedürftiger Menschen nutzen. Oft geht aber wertvolle Zeit verloren, wenn Pflegekräfte in Apotheken und Arztordinationen lange Wartezeiten in Kundenschlangen …
Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer, Kupfermuckn-Verkäuferin Claudia, Katharina Krizsanits (Redaktion Kupfermuckn), Chefredakteurin Daniela Warger und CEO Energie AG Leonhard Schitter präsentieren die bargeldlose Bezahlmöglichkeit für die „Kupfermuckn“.

Künftig digitale Bezahlmöglichkeit für Straßenzeitung Kupfermuckn

Trend zur bargeldlosen Bezahlung als Herausforderung für Straßenzeitungs-Verkäufer/innen – Sozialressort und Energie AG weiten Kooperation im Sozialbereich aus: Update für Erfolgsprojekt „Kupfermuckn“: Straßenzeitung künftig auch digital bezahlbar   „Die „Kupfermuckn“-Straßenzeitung und ihre Verkäufer/innen gehören für mich zum Linzer Stadtbild wie die Landstraße und der …
LR Wolfgang Hattmannsdorfer, LH Thomas Stelzer, stv. Städtebund-Vorsitzende Sabine Naderer-Jelinek und Gemeindebund-Präsident Christian Mader präsentieren die GmbH für das Pflegemanagement in Oberösterreich.

GmbH für das Pflegemanagement in Oberösterreich vor Beschlussfassung

Neue Bevölkerungsprognose für Oberösterreich bis 2040 als zentrale Herausforderung: Eine neue demografische Realität erfordert neue Strukturen   „Die Pflege ist eine der großen Herausforderungen, deshalb ist es wichtig, dass wir moderne Lösungen in allen Bereichen finden. Das bedeutet beispielsweise das Fördern der Digitalisierung in …
LH Stelzer und LR Hattmannsdorfer

Ab morgen erstmals Oö. Landesheizkostenzuschuss vor Beginn der Heizsaison beantragbar

Ab morgen, 1. Oktober 2024 bis 30. November 2024 können einkommensschwächere Haushalte den Landes-Heizkostenzuschuss für die Heizperiode 2024/25 beantragen. Der 200 Euro-Zuschuss ist damit erstmals zu Beginn der Heizperiode beantragbar und wird wieder vollständig digital abgewickelt. Unter www.ooe.gv.at/heizkostenzuschuss steht ab Dienstag das Antragsformular zur Verfügung. Alle …
LH-Stv-Haberlander und LR Hattmannsdorfer

Welt-Alzheimertag am 21. September

Fast 3.000 Klientinnen und Klienten nutzten das Angebot der Demenzservicestellen in Oberösterreich im Vorjahr   In Oberösterreich bietet das Netzwerk Demenz umfassende Hilfe durch die elf Demenzservicestellen (DSS), die flächendeckend im gesamten Bundesland zur Verfügung stehen. Bis Ende 2023 haben insgesamt 2.959 Klientinnen und …
Damir Saračević, BA., BSc., MMag.a Julia Panholzer und Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer
Skip to content