Aktuelles.

v.l.n.r..: LR Wolfgang Hattmannsdorfer, SMS-Landesstellenleiterin Mag. Brigitte Deu, AMS-Landesgeschäftsführerin Iris Schmidt, M.A.

Arbeitsübereinkommen: Inklusion junger Erwachsener am Arbeitsmarkt

AMS, SMS und Land OÖ präsentieren Qualifizierungsangebote für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Wir geben Jungen Menschen mit Beeinträchtigungen mehr Chancen, in Arbeit zu kommen. Dazu arbeitet das Land OÖ eng mit AMS und SMS zusammen. Oberösterreich ist das Land der Arbeit für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen.

 

AMS-Landesgeschäftsführerin Iris Schmidt, M.A.:

Fähigkeiten und Kompetenzen junger Menschen stärken

 

„Jeder Mensch ist ein Bündel an Fähigkeiten und Kompetenzen! Diese zu erkennen, zu fördern und zu unterstützen ist bei dieser für das AMS neuen Zielgruppe nun ein wichtiger Aufgabenbereich geworden. Wir helfen mit gezielten Unterstützungsangeboten dabei bestmöglich, die so wichtige Teilhabe dieser jungen Menschen am Arbeitsmarkt zu begleiten.“ so AMS OÖ Landesgeschäftsführerin Iris Schmidt.

 

Öffnung von AMS Qualifizierungsangeboten für junge Menschen mit Beeinträchtigung

Aufgrund einer Novellierung des Arbeitslosenversicherungsgesetzes in Bezug auf den Wegfall der automatischen Arbeitsunfähigkeitsfeststellung bei jungen Menschen mit Beeinträchtigung war es notwendig in enger Abstimmung zwischen AMS OÖ, Land OÖ und SMS OÖ ein Arbeitsübereinkommen zu erstellen in dem die Betreuung dieser Zielgruppe umfassend geregelt ist.

 

Hintergrund:

 

  • Primär hängt die Vormerkung beim AMS an der sogenannten „Arbeitsfähigkeit“: Diese definiert, ob jemand als am Arbeitsmarkt einsatzfähig eingestuft wird oder nicht.
  • Die Pensionsversicherungsanstalt stellt für das AMS fest, ob jemand „arbeitsfähig“ bzw. „arbeitsunfähig“ ist.
  • Sobald eine solche „Arbeitsunfähigkeitsfeststellung“ vorliegt, werden betroffene Personen nicht von den Services des AMS erfasst.
  • Die Arbeitsunfähigkeit äußert sich darin, dass die Betroffenen nicht an Schulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen des AMS teilnehmen können, da Arbeitsfähigkeit dafür wiederum eine Voraussetzung darstellt.
  • Bis dato waren auch Jugendliche und Personen unter 25 Jahren mit Behinderungen von dieser Arbeitsfähigkeitsfeststellung durch die Pensionsversicherungsanstalt automatisch erfasst.
  • Das ändert sich nun ab 2024 mit dem neuen Gesetz und dem geschnürten Arbeitsübereinkommen zwischen AMS, SMS und Land OÖ.

 

Der Betreuungsverlauf der neuen Zielgruppe:

 

Sozial-Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer:

Neuer Zugang bietet mehr Chancen und beendet Stigmatisierung

 

„Ich bin davon überzeugt, dass wir Menschen mit Beeinträchtigungen mehr zutrauen müssen. In Oberösterreich tun wir das, wir sind das Land der Chancengleichheit und wollen vor allem die inklusive Beschäftigung fördern. Gemeinsam mit AMS und SMS schaffen wir nun neue Chancen zur Teilhabe am Arbeitsmarkt und beenden gleichzeitig die Stigmatisierung in jungen Jahren. Junge Erwachsene mit Behinderungen bekommen damit die Förderung, die sie brauchen, um sich bestmöglich zu entfalten. Denn Oberösterreich ist das Land der Arbeit für alle Menschen, egal ob mit oder ohne Beeinträchtigung.“

 

Das Arbeitsübereinkommen zwischen AMS OÖ, SMS und Land Oberösterreich ist ein weiterer wichtiger Schritt im Bereich „Arbeit und Inklusion“. Die Erfahrung zeigt, knapp 60% der jungen Erwachsenen in der Beruflichen Qualifizierung können erfolgreich in den 1. Arbeitsmarkt vermittelt werden. Die neue Regelung setzt genau dort an und schafft einen gänzlich neuen Zugang der Inklusion. Damit wird vor allem eine Stigmatisierung verhindert. Es ist ein Paradigmenwechsel, denn im ersten Schritt werden Potenziale und Fähigkeiten gestärkt und für eine erfolgreiche Vermittlung am 1. Arbeitsmarkt genutzt.

 

Erst wenn dies nicht gelingt, greifen die umfassenden Angebote des Landes im Bereich des Chancengleichheitsgesetz (bspw. Fähigkeitsorientierte Aktivität). Regionale Fallkonferenzen stellen dabei sicher, dass die jungen Erwachsenen mit Behinderungen die richtige Förderung und Maßnahme zur beruflichen Inklusion bekommen.

 

Inanspruchnahmen Bereich Arbeit 2023 Insgesamt Integrativ in Betrieben
Fähigkeitsorientierte Aktivität 5.382 1.967 (36,5%)
Geschütze Arbeit 887 450 (50,7%
Berufliche Qualifizierung 396

 

Land OÖ stärkt Bereich Arbeit und Inklusion

 

Gemeinsam mit allen Beteiligten hat das Land Oberösterreich die Maßnahmen im Bereich Arbeit und Inklusion im letzten Jahr weiterentwickelt und neu ausgerichtet. 25 Maßnahmen werden aktuell umgesetzt (u.a. Gemeinnütziger Arbeitskräfteüberlasser, Inklusionszuschuss, Inklusions-Servicestelle). Auch dieses Arbeitsübereinkommen ist eine dieser Maßnahmen, um vor allem klare Zuständigkeiten zu schaffen.

 

Die Zuständigkeit des AMS für junge Erwachsene mit Behinderung schafft Chancen für die Betroffenen, schafft Klarheit in der Zuständigkeit und bietet damit eine breite Palette an Angeboten zur beruflichen Qualifizierung und Orientierung. Für das Land Oberösterreich ergeben sich dadurch Freiräume, um sich noch stärker auf seine Kernkompetenzen im Bereich Chancengleichheit zu konzentrieren und dortige Angebote auszubauen.

 

Schwerpunkt: Beratung und Information

Eine wesentliche Rolle bei der Förderung junger Erwachsener mit Beeinträchtigungen spielen die Lehrerinnen und Lehrer. Darum planen die Projektpartner eine Informationsoffensive in den Schulen, um die Pädagoginnen und Pädagogen über die neuen Angebote zu informieren. Sie sind erste und zentrale Ansprechpartner für die Betroffenen und deren Angehörigen.

 

 

SMS- Landesstellenleiterin Mag.a Brigitte Deu:

Chancen auf ein faires Entgelt für geleistete Arbeit und auf ein selbstbestimmtes Leben erhöhen

 

„Menschen mit Behinderung benötigen oftmals mehr Zeit und Unterstützung, um Ihre Fähigkeiten und Talente zu entwickeln. Mit dem bewährten, speziell angepassten und erweiterten Angebot Jugendcoaching werden jungen Menschen bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres mit Behinderung im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention, bei denen eine begleitende Heranführung an Ausbildungs- und bzw. oder Arbeitsfähigkeit aussichtsreich erscheint, Möglichkeiten, Grundlagen und damit Chancen auf ein faires Entgelt für geleistete Arbeit und auf ein gutes selbstbestimmtes Leben eröffnet,“ führt die Leiterin des Sozialministeriumservice, Landesstelle OÖ, Mag.a Brigitte Deu, aus.

 

Individuelle Perspektivenplanung inklusive Potentialanalyse durch das Jugendcoaching als zentraler Gatekeeper

 

Das Ergebnis dieser AF 25 Perspektivenplanung mit konkreter Maßnahmenempfehlung ist Grundlage für die weitere Betreuung der Person.

 

Der AF25-Perspektivenplan stellt eine für die relevanten Systempartner verbindliche Empfehlung dar. Bei der Erstellung werden die betroffene Person selbst, Erziehungsberechtigte und – je nach Bedarf- AMS Jugendberaterin, mittels kooperativen Settings miteinbezogen.  Wichtig im gesamten Integrationsprozess ist die Durchlässigkeit der Systeme. Die Person entscheidet im Sinne der Selbstbestimmtheit, welches Angebot sie annehmen möchte.

 

Durchgehendes Betreuungsprinzip ist der Case- Management- Ansatz im Sinne einer systemübergreifenden Optimierung der Ressourcen. Das Jugendcoaching steigt immer dann ein, wenn keine andere Betreuung erfolgt und soll so sicherstellen, dass Jugendlichen immer der individuell am besten passende nächste Schritt empfohlen wird.

 

Bewährte Vernetzungsstrukturen werden für den Aufbau und die laufenden Weiterentwicklungen von bestehenden Angeboten genutzt, um Menschen mit Behinderungen bestmöglich auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten und sie bei der Arbeitssuche und beim Jobeinstieg zu unterstützen.

Mit dieser Vereinbarung ist ein gutes Zusammenwirken zwischen den Angeboten des SMS (insbesondere Jugendcoaching), des AMS und der Länder sichergestellt.

Diesen Beitrag teilen

Weitere Themen

Übergabe Hattmannsdorfer + Dörfel + Stelzer + Angerlehner

Starke Standortpolitik – Starke Sozialpolitik

3 Jahre Verantwortung für den sozialen Zusammenhalt in Oberösterreich Starker Standort – Starke Sozialpolitik: Sozialer Zusammenhalt in unserer Verantwortung Vor exakt 3 Jahren (23. Oktober 2021 bis 23. Oktober 2024) ist Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer mit dem Anspruch von Landeshauptmann Thomas Stelzer in die Regierungsverantwortung …
Vorsitzender ARGE Mobile Betreuung und Pflege Thomas Märzinger; Obmann ARGE Alten- und Pflegeheime Bernhard Hatheier; Sozial-Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer; Sarah Brandstetter, Rotes Kreuz; Präsident der Ärztekammer OÖ Dr. Peter Niedermoser; Präsident des Apothekerverbands OÖ Mag. Thomas Veitschegger.

Pflege hat Vorrang: Neue Bewusstseinskampagne in Apotheken und Arztpraxen soll Pflegekräften Wartezeiten ersparen

Künftig mehr Zeit für Pflege und Betreuung statt langem Anstehen in der Warteschlange   Mitarbeiter/innen in der Pflege wollen ihre Zeit bestmöglich für die Betreuung pflegebedürftiger Menschen nutzen. Oft geht aber wertvolle Zeit verloren, wenn Pflegekräfte in Apotheken und Arztordinationen lange Wartezeiten in Kundenschlangen …
Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer, Kupfermuckn-Verkäuferin Claudia, Katharina Krizsanits (Redaktion Kupfermuckn), Chefredakteurin Daniela Warger und CEO Energie AG Leonhard Schitter präsentieren die bargeldlose Bezahlmöglichkeit für die „Kupfermuckn“.

Künftig digitale Bezahlmöglichkeit für Straßenzeitung Kupfermuckn

Trend zur bargeldlosen Bezahlung als Herausforderung für Straßenzeitungs-Verkäufer/innen – Sozialressort und Energie AG weiten Kooperation im Sozialbereich aus: Update für Erfolgsprojekt „Kupfermuckn“: Straßenzeitung künftig auch digital bezahlbar   „Die „Kupfermuckn“-Straßenzeitung und ihre Verkäufer/innen gehören für mich zum Linzer Stadtbild wie die Landstraße und der …
LR Wolfgang Hattmannsdorfer, LH Thomas Stelzer, stv. Städtebund-Vorsitzende Sabine Naderer-Jelinek und Gemeindebund-Präsident Christian Mader präsentieren die GmbH für das Pflegemanagement in Oberösterreich.

GmbH für das Pflegemanagement in Oberösterreich vor Beschlussfassung

Neue Bevölkerungsprognose für Oberösterreich bis 2040 als zentrale Herausforderung: Eine neue demografische Realität erfordert neue Strukturen   „Die Pflege ist eine der großen Herausforderungen, deshalb ist es wichtig, dass wir moderne Lösungen in allen Bereichen finden. Das bedeutet beispielsweise das Fördern der Digitalisierung in …
LH Stelzer und LR Hattmannsdorfer

Ab morgen erstmals Oö. Landesheizkostenzuschuss vor Beginn der Heizsaison beantragbar

Ab morgen, 1. Oktober 2024 bis 30. November 2024 können einkommensschwächere Haushalte den Landes-Heizkostenzuschuss für die Heizperiode 2024/25 beantragen. Der 200 Euro-Zuschuss ist damit erstmals zu Beginn der Heizperiode beantragbar und wird wieder vollständig digital abgewickelt. Unter www.ooe.gv.at/heizkostenzuschuss steht ab Dienstag das Antragsformular zur Verfügung. Alle …
LH-Stv-Haberlander und LR Hattmannsdorfer

Welt-Alzheimertag am 21. September

Fast 3.000 Klientinnen und Klienten nutzten das Angebot der Demenzservicestellen in Oberösterreich im Vorjahr   In Oberösterreich bietet das Netzwerk Demenz umfassende Hilfe durch die elf Demenzservicestellen (DSS), die flächendeckend im gesamten Bundesland zur Verfügung stehen. Bis Ende 2023 haben insgesamt 2.959 Klientinnen und …
v.l.n.r..: LR Wolfgang Hattmannsdorfer, SMS-Landesstellenleiterin Mag. Brigitte Deu, AMS-Landesgeschäftsführerin Iris Schmidt, M.A.
Skip to content