Projekt „Netzwerk Teilhabe“ legt Fokus auf Integration in den Gemeinden
Gemeinsam mit der SPES Zukunftsakademie fördert das Projekt „Netzwerk Teilhabe“ die Integration von Familien mit Migrationshintergrund in der Gemeinde und unterstützt diese. Im Rahmen einer Fachtagung in Linz wurden rund 100 Pädagoginnen sowie Gemeinde- und Vereinsvertreter/innen sensibilisiert, wie die Teilhabe von Menschen mit Migrationserfahrung vor Ort in den Gemeinden gelingt. Dabei wurde ein spezieller Fokus auf die unterschiedlichen Lebenssituationen und die Rolle der Familien gelegt. Die Fachtagung ist Teil einer Reihe von Angeboten und Veranstaltungen im Rahmen des Projektes „Netzwerk Teilhabe“ wie beispielsweise die Ausbildung von Leiter/innen von interkulturellen Eltern-Kind-Gruppen oder die Schulung sogenannter Vereinslotsen.
„Die Gemeinden und die vielfältige Vereinslandschaft spielen bei der Integration eine wesentliche Rolle. Denn neben dem Erlernen der deutschen Sprache ist die Teilnahme an Angeboten in der Gemeinde bzw. das Engagement in Vereinen ein wesentlicher Schlüssel zur Akzeptanz in unserer Gesellschaft“, so Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer im Rahmen der Tagung. „Wir haben eine klare Vorstellung davon, wie Integration in Oberösterreich gelingen kann: diejenigen, die aktiv einen Beitrag leisten und respektvoll an uns herantreten, denen stehen alle Chancen offen, denn in Oberösterreich gilt ein Aufstiegsversprechen. Dieses Verständnis von Rechten und Pflichten, von Zusammenhalt und Zusammenleben muss in der Vereins- und Gemeindearbeit, vom Eltern-Kind-Zentrum bis zum Seniorentreff, Einzug halten.“
„Die Gemeinde ist der Ort, wo gelingende Integration stattfinden kann. Teilhabe ist in allen Lebensphasen wichtig. Vor allem bei Übergängen können und sollen wir Menschen mit Migrationsbiographie gut erreichen: beim Zuzug in die Gemeinde, bei der Geburt eines Kindes, bei der Eingewöhnung in den Kindergarten, bei der Einschulung oder beim Berufseinstieg“, sagt die Leiterin der SPES Familien-Akademie, Mag.a Birgit Appelt. „Dazu brauchen wir das Wissen, welche Organisationen und Angebote es gibt, und gute Kooperationen. Die Fachtagung gibt Expertinnen und Experten Raum für Austausch und Vernetzung. Wir danken allen für die aktive Teilnahme.“
Die Fachtagung „Teilhabe in allen Lebenslagen“ beschäftigte sich speziell mit den Herausforderungen der Integration in den Gemeinden und der Rolle der Familie bzw. der unterschiedlichen Generationen. Der Vorarlberger Soziologe Dr. Simon Burtscher-Mathis stellte seinen Vortrag die Aussage voran: „Geht es den Kindern gut, floriert die Gesellschaft.“ Daher muss ein besonderes Augenmerk auf die Kinder- und Familienfreundlichkeit in der Gemeinde gelegt werden.
Die Individualisierung ist ein Merkmal unserer modernen Gesellschaft. Die Menschen sind verschiedener geworden. Trotzdem haben wir den Wunsch nach Wir-Identität und Zugehörigkeit. Die Frage ist, was verbindet uns? Wesentlich ist daher, das Verbindende in den Vordergrund zu rücken und an den gemeinsamen Interessen und Bedürfnissen anzuknüpfen. Es braucht Politik, Verwaltung und die Zivilgesellschaft, um die Teilhabe von Menschen mit Migrationserfahrung zu stärken.
Gemeinden bei der Integrationsarbeit unterstützen
Projekt „Netzwerk Teilhabe – Integration von Familien mit Kindern“ schafft Vernetzung durch regionale Vernetzungstreffen in Gemeinden, familienrelevanten Einrichtungen und Bildungseinrichtungen und will gezielt Familien aus Drittstatten bzw. Asylberechtigte ansprechen und die Gemeinden vor Ort unterstützen. Neben der Fachtagung führt die SPES Zukunftsakademie im Rahmen des Projektes eigene Lehrgänge für Leiter/innen von interkulturellen Eltern-Kind-Gruppen durch bzw. begleitet bei der Gründung von neuen Gruppen und interkulturellen Angeboten in den Gemeinden. Außerdem werden Workshops zur Schulung sogenannter Vereinslotsen angeboten. Diese Vereinslotsen haben selbst Migrationshintergrund und begleiten Familien mit Migrationserfahrung bei der Integration im persönlichen Umfeld und Vereinsleben.