Landesrat Hattmannsdorfer schlägt eine österreichweite Strategie sowie eigene Agentur vor, um die besten Köpfe für Österreich zu gewinnen
Der Sozial- und Pflegebereich wirbt wie viele Branchen sehr intensiv um neue Mitarbeiter/innen. Oberösterreich ist seit über einem Jahr sehr erfolgreich bei der Ansprache von qualifizierten Fachkräften im Ausland und konnte bereits über 60 ausgebildete Pflegekräfte auf den Philippinen für Oberösterreich gewinnen. Daraus konnte eine Vielzahl von Erfahrungen gesammelt werden. Um den Wohlstand erhalten zu können, ist eine gezielte und österreichweite Strategie zur Anwerbung von Arbeitskräften aus dem Ausland notwendig, sind sich Arbeitsminister Martin Kocher und Sozial- und Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer einig. Landesrat Hattmannsdorfer schlägt eine eigene Agentur zur Koordinierung der Maßnahmen in diesem Bereich vor.
„Wenn immer mehr Menschen in Pension gehen als in den Arbeitsmarkt kommen, wird sich das ohne qualifizierte Zuwanderung auf Dauer nicht ausgehen. Um unseren Wohlstand zu erhalten, müssen wir ganz gezielt arbeits- und integrationswillige Menschen nach Österreich holen. Ich halte es für zweckmäßig, dass eine zentrale Stelle, beispielsweise in Form einer eigenen staatlichen Agentur, die Koordinierung vornimmt“, schlägt Landesrat Hattmannsdorfer vor und führt weiter aus: „Der entscheidende Unterschied im Arbeitskräftezuzug liegt darin, dass wir selbst bestimmen, wer zu uns kommt und wer nicht. Wer bereit ist in unserem Land einen Beitrag zu leisten und wer nicht. Im Pflegebereich haben wir mit der Anwerbung von Pflegekräften aus dem Ausland bereits sehr gute Erfahrungen gemacht, diese wollen wir nun weiter ausbauen.“
Sozial- und Integrationslandesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer
Durch die Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte ist es gelungen, dass Schlüsselkräfte rascher und einfacher Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt bekommen. Jedoch muss der Vollzug noch besser werden. Oberösterreich konnte in den letzten Monaten zahlreiche Erfahrungen sammeln. Landesrat Hattmannsdorfer hat im Arbeitsgespräch mit Arbeitsminister Kocher daher einige Verbesserungen für den Prozess der Rekrutierung von Arbeitskräften aus Drittstaaten vorgeschlagen, die in eine österreichweite Strategie einfließen sollen:
- Österreichweite Vorgangsweise beim Abschluss von Abkommen mit anderen Staaten
- Digitalisierung & Vereinfachung des Verfahrens
- Einheitliche Standards im Begutachtungsprozess (bei der Bewertung von Dokumenten und Bildungsabschlüssen aus dem Herkunftsland)
- Mehr Anerkennungsspielraum von praktischer Berufserfahrung im Ausland
- Schaffung von Online-Studiengängen direkt im Herkunftsland oder „Dual Master“ in Kooperation mit Unis in Österreich
„Um im internationalen Fachkräfte-Wettbewerb erfolgreich zu sein, braucht es eine österreichweit koordinierte und zentrale Vorgangsweise zur Anwerbung. Jede Bestrebung, Fachkräfte aus dem Ausland und speziell zur Entlastung unserer Mitarbeiter/innen in der Pflege zu gewinnen sind begrüßenswert. Oberösterreich hat bereits über 60 philippinische Pflegekräfte im Einsatz und steht in einem sehr guten Austausch mit den Philippinen. Am Ende werden wir im Vergleich mit Ländern wie Deutschland, Holland, Kanada oder den USA aber nur gemeinsam als Republik Österreich Fachkräfte mit Erfolg ansprechen können“
Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer