Aktuelles.

Die Pflege von Oma und Opa verträgt keine Wahlkampfpause

Vorschläge der Bundesländer liegen auf dem Tisch – Jetzt umsetzen

 

Die Absicherung der Pflege stellt eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen dar, darum hat die Pflege von Beginn an für Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer oberste Priorität. „Oberösterreichs Fachkräftestrategie Pflege, 50 Maßnahmen im eigenen Wirkungsbereich, die gemeinsam mit den Betroffenen erarbeitet wurden, zeigt bereits erste positive Auswirkungen“, erklärt Landesrat Hattmannsdorfer. Für weitreichendere Schritte sind jedoch bundes(gesetzliche) Anpassungen notwendig. Nach zwei Pflegepaketen auf Bundesebene, die Verbesserungen gebracht haben, warten nun weitere Schritte auf die Umsetzung und die kurzfristige Dynamik im Gesundheitsministerium scheint verflogen.

 

Landesrat Hattmannsdorfer befürchtet auf Grund der bevorstehenden Nationalratswahl einen neuerlichen Stillstand im Pflegebereich. „Es gibt konkrete Vorschläge und einstimmige Beschlüsse der Länder, die rasch umgesetzt werden könnten. Worauf wartet das Gesundheitsministerium mit der Umsetzung?“, verweist Hattmannsdorfer anlässlich des heutigen Internationalen Tages der Pflege auf die Notwendigkeit der gemeinsamen Kraftanstrengung und fordert neuerliche Reformschritte auf Bundesebene.

 

 

Pflegekräften mehr zutrauen – Ausweitung von Kompetenzen
Bereits bei der Konferenz der Landessozialreferenten im Juni 2023 wurde der Bund einstimmig aufgefordert, Kompetenzen der Pflegekräfte insbesondere der Heimhilfen auszuweiten, sowie die Altersgrenze für die Berufsgruppe Fach-Sozialbetreuung und Diplom-Sozialbetreuung zu senken. Damit kann die Pflegeausbildung um mindestens ein Jahr früher gestartet und die Lücke zwischen Pflichtschulabschluss und Ausbildungsbeginn wesentlich verringert werden. Die Umsetzung in Form einer 15a-Vereinbarung zwischen Bund und Ländern ist nach wie vor offen.

 

 

Pflegekräfte aus Drittstaaten zur Entlastung – Rasche und einfache Anrechnung von Ausbildungen
Zur Entlastung und Unterstützung unserer bestehenden Mitarbeiter/innen gewinnt Oberösterreich bereits sehr erfolgreich qualifizierte Pflegekräfte aus dem Ausland. Um im Internationale Wettbewerb um Fachkräfte bestehen zu können, ist vor allem eine rasche Anerkennung der Ausbildung aus dem Ausland erforderlich. In Oberösterreich wurde der Prozess dafür bereits mehrfach optimiert. Auf Basis dieser Erfahrungen hat Landesrat Hattmannsdorfer konkrete Vorschläge zur weiteren Verbesserung und bringt kommenden Dienstag mit Unterstützung der Länder Tirol, Burgenland und Wien einen entsprechenden Antrag bei der Landessozialreferentenkonferenz ein. Konkret geht es um:

 

  • Standardisierte Überprüfung je Ausbildung statt Einzelfallbeurteilung je Person: aktuell wird die Ausbildung jeder einzelnen Person geprüft, anstatt gesamthaft je Ausbildung an einer ausländischen Bildungseinrichtung eine Begutachtung durchzuführen.
  • Einführung eines zentralen Dokumentenregisters: In der Praxis werden dieselben Dokumente der Nostrifikantinnen und Nostrifikanten mehrmals bei unterschiedlichen Stellen (NAG-Behörden, Nostrifikationsbehörde, AMS, Arbeiterkammer, etc.) vorgelegt. Oberösterreich schlägt die Einrichtung eines zentralen, elektronischen Dokumentenregisters vor, wo Dokumente einmalig für alle am Nostrifikationsprozess Beteiligten abgelegt werden. Das spart Zeit und Kosten.
  • Gleichwertigkeit der Anerkennung einer diplomierten Krankenpflegekraft innerhalb des EU-Raums: Pflegekräfte aus Drittstaaten, die beispielsweise in Deutschland (oder einem anderen EWR-Staat) bereits als diplomierte Krankenpflegekraft anerkannt wurden, können nach aktueller Rechtslage in Österreich nur dann eine Anerkennung erlangen, wenn sie zusätzlich zumindest drei Jahre z.B. in Deutschland gearbeitet hat. Um eine Gleichwertigkeit innerhalb der EU zu ermöglichen, fordert Oberösterreich eine Änderung und Verzicht auf diese drei Jahres Frist.

 

 

Stopp der Akademisierung – Fortführung der diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung ohne Matura und Berufsreifeprüfung


Aktuell ist es für Pflegekräfte mit bestehender Ausbildung möglich, sich in einer verkürzten Ausbildung zum/-r diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger/in weiter zu qualifizieren. Ein wichtiger Fortbildungs- und Karriereweg für viele bestehende Pflegefachassistent/innen und Pflegeassisten/innen. Diese Ausbildung erfordert aktuell nicht zwingend eine Matura oder Berufsreifeprüfung, jedoch läuft diese Form der Ausbildung aus und es ist nur mehr 2024 möglich, diese Form der verkürzten Ausbildung ohne Matura oder Berufsreifeprüfung zu starten – entsprechend groß ist aktuell die Nachfrage. Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer fordert die Fortführung der Ausbildung nach §44 GuKG über 2024 hinaus, um auch weiterhin ausreichend diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger/innen ausbilden zu können.

Diesen Beitrag teilen

Weitere Themen

Albert Maringer (Vorsitzender ÖGK Landesstellenstellenausschuss in Oberösterreich), LR Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer, LH-Stv.in Mag.a Christine Haberlander, LR Mag. Michael Lindner, Dir. Gerald Holzinger (Landesstelle Oberösterreich der Pensionsversicherung)

Gemeinsam Oberösterreichs Familien stärken: Frühe Hilfen als flächendeckendes und regionales Netz für Hilfe ohne Hürden

3,6 Mio für Oberösterreichs Familien: Frühe Hilfen als regionales Netz für Hilfe ohne Hürden werden flächendeckend ausgerollt   Frühe Hilfen werden in ganz Österreich als gemeinsames Konzept zur Gesundheitsförderung und gezielten Frühintervention in Schwangerschaft und früher Kindheit bis zum dritten Lebensjahr umgesetzt und stehen …
Jugend-Landesrat Hattmannsdorfer und Digitalisierungs-Staatssekretärin Plakolm: DigiCamps des Landes Oberösterreich als Vorzeigeprojekt.

DigiCamps des Landes Oberösterreich verbinden Feriencamp-Stimmung mit digitalen Kompetenzen

150 Kinder tauchen im Ausbildungszentrum Hagenberg in die Welt von Medien, Film und Programmieren ein – heuer erstmals mit KI-Schwerpunkt   Die Digicamps des Jugendressorts, die Feriencamp-Stimmung und digitale Skills verbinden, bieten heuer erstmals seinen Schwerpunkt im Bereich Künstliche Intelligenz an. Jugendliche können Einführungs-Workshops …
Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer zu Besuch im Café Gutmut in der Bischofstraße in Linz.

Ein Fest der Inklusion der besonderen Art für über 200 Teilnehmer/innen

Int. Gehörlosen-Treffen von Menschen mit mehrfachen Beeinträchtigungen in Bad Ischl   Das diesjährige von den Barmherzigen Brüdern Linz organisierte Gehörlosen-Treffen von Menschen mit mehrfachen Beeinträchtigungen war ein besonderes Fest der Gemeinschaft und des Austausches. Vom 16. bis 18. Juli 2024 kamen in Bad Ischl …
Innenminister Karner und Landesrat Hattmannsdorfer: Sachleistungskarte für Asylwerber als wesentlicher Schritt im Kampf gegen Asylmissbrauch.

Sachleistungskarte für Asylwerber startet in Oberösterreich

Pilotbetrieb in acht Quartieren der Landesgrundversorgung sowie der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen   Diese Woche startet der Pilotbetrieb zur Einführung einer Sachleistungskarte in der Grundversorgung. Rund 250 Personen in der Grundversorgung im Raum Steyr sind vom Pilotbetrieb umfasst. Seit Montag werden nach intensiven …
Ausgewählte Personen auf dem Foto v.l.n.r.: LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner (Mitte), Bgm. Fabian Grüneis, Pflegedienstleiterin Claudia Rabmayr, LAbg. Thomas Antlinger, B.Ed., Sozial-Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer, LAbg. Bgm. Peter Oberlehner, Bezirkshauptmann Mag. Christoph Schweitzer

Neubau des Alten- und Pflegeheims Waizenkirchen schafft 84 Plätze für pflegebedürftige Menschen

Pflege hat im Sozialressort oberste Priorität – Fachkräftestrategie als zentrales Element der Attraktivierung der Pflege   „Unser Anspruch ist es, stets dem Bedarf der oberösterreichischen Bevölkerung gerecht zu werden. Um eben diesem Anspruch zu entsprechen und den demographischen Veränderungen frühzeitig zu begegnen fördern wir …
Auszeichnung von knapp 100 Lesementor/innen von ibuk.

Lesementor/innen von ibuk unterstützen Kinder mit Deutsch- und Leseschwächen

Auszeichnung von 144 ehrenamtlichen Lesementor/innen im Rahmen des Lesetandem-Fests   „Sinnerfassende Lese- und Deutschkenntnisse sind Grundvoraussetzung für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Das Projekt „Lesetandem“ von ibuk leistet zur außerschulischen Leseförderung von Kindern mit Migrationshintergrund oder mit Leseschwächen einen wichtigen Beitrag. Das Projekt lebt …
Skip to content