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#BerufMitEcht

Ausbildungen im Behindertenbereich werden attraktiviert – Oberösterreich streicht Schulgeld für Ausbildung zum Fachsozialbetreuer

Kampagne soll mehr Menschen für Berufe im Sozialbereich gewinnen

 

Im Sozialbereich, konkret im Bereich Menschen mit Beeinträchtigungen im Kontext des Oö. Chancengleichheitsgesetzes, arbeiten rund 8.500 Menschen in Oberösterreich. Um künftig noch mehr Menschen für diesen sinnvollen und krisensicheren Bereich zu gewinnen, startet die IVS (Interessenvertretung der Sozialunternehmen im psychosozialen- und Behindertenbereich OÖ) auf unterschiedlichen Kanälen die Kampagne „#berufmitecht – muss man nicht verstehen, muss man fühlen“ mit Unterstützung des Sozialressorts. Zusätzlich werden Ausbildungen attraktiver gemacht, indem das Schulgeld für Ausbildungen zum Fachsozialbetreuer Behindertenarbeit bzw. Behindertenbegleitung abgeschafft wird.

 

 

Im Überblick:

·         Oberösterreich ist Vorreiter bei der Unterstützung und Versorgung von Menschen mit Beeinträchtigung. 13.226 Kund:innen werden im Bereich Arbeit und Wohnen von knapp 8.500 Mitarbeiter:innen betreut.

·         806 Personen absolvieren derzeit eine Ausbildung im Behindertenbereich, beispielsweise zum Fachsozialbetreuer Behindertenbegleitung oder Behindertenarbeit.

·         Um weiterhin ausreichend Personen für diesen Bereich zu gewinnen, startet das Sozialressort gemeinsam mit der IV Sozialberufe die Kampagne #BerufmitEcht und attraktiviert die Ausbildungen im Behindertenbereich.

ð  Die Kampagne #BerufmitEcht soll auf unterschiedlichen Kanälen die Vielfalt eines Jobs im Behindertenbereich zeigen und Menschen motivieren, sich für eine Ausbildung in diesem Bereich zu entscheiden.

ð  Um die Ausbildungen attraktiv zu machen, schafft das Sozialressort für die Ausbildungsrichtungen Fachsozialbetreuer Behindertenbegleitung und Fachsozialbetreuer Behindertenarbeit das Schulgeld ab. Das betrifft etwa 350 Personen, die diese Ausbildung derzeit machen und erspart ihnen jährlich bis zu 1.200 Euro.

ð  Als weitere Neuerung öffnen von 10. bis 14. Juni erstmals mehr als 70 soziale Einrichtungen ihre Türen und geben spannende Eindrücke in den psychosozialen- und Behindertenbereich.

 

 

 

„Wir wollen, dass Menschen mit Beeinträchtigung in Oberösterreich die beste Begleitung und Unterstützung haben. Um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für diesen Bereich zu gewinnen, braucht es Aufmerksamkeit für den Beruf und gute Rahmenbedingungen. Daher wird die Kampagne #BerufmitEcht weiter ausgerollt, zusätzlich erlassen wir 2024 das Schulgeld für angehende Fachsozialbetreuer in der Behindertenbegleitung und Behindertenarbeit Damit entlasten wir über 350 angehende Behindertenbetreuer mit jährlich bis zu 1.200 Euro“, so Sozial-Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer.

 

Wer mit Menschen mit Beeinträchtigungen arbeitet, erlebt unendlich viele schöne Momente. Dennoch stößt man ab und zu an die eigenen Grenzen. Darum ist es auch kein Beruf, der für jede:n passt. Wer sich für einen Beruf im psychosozialen- und Behindertenbereich entscheidet, sollte sensibel, verständnisvoll, belastbar und auch humorvoll sein – und dies alles in besonderem Maße. Das Arbeiten im Sozialbereich ist bunt, abwechslungsreich, herausfordernd und extrem spannend. Genau das soll auch die Kampagne #BerufmitEcht abbilden.

 

„Die Fachkräftegewinnung stellt auch für die Sozialunternehmen im psychosozialen- und Behindertenbereich in Oberösterreich weiterhin eine Herausforderung dar. Mit unserer Kampagne #BerufmitEcht wollen wir mehr Aufmerksamkeit schaffen, Neugier und Interesse wecken und möglichst viele Menschen für einen Beruf im Sozialbereich begeistern. Denn Arbeiten bei uns ist sinnvoll, erfüllend, krisensicher und steht für soziale Verantwortung. Darüber hinaus gibt es eine Fülle an Ein- und Aufstiegschancen sowie Weiterbildungsmöglichkeiten. Mit #BerufmitEcht“ wollen wir insbesondere Berufseinsteiger, Umsteiger und Quereinsteiger ansprechen“, betont MMag. Gernot Koren, MAS, Sprecher der IVS und Geschäftsführer von pro mente OÖ. „Ein neues Highlight sind etwa die „Tage der offenen Türen“ von 10. bis 14. Juni, bei denen Interessierte in mehr als 70 sozialen Einrichtungen in Oberösterreich reinschnuppern können.“

 

Die beste Ausbildung für angehende Behindertenbetreuer: Sozialressort erlässt Schulgeld für Ausbildungen zum Fachsozialbetreuer  

Oberösterreich ist Vorreiter bei der Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung. 13.226 Kund:innen erhalten in Oberösterreich Leistungen aus dem Chancengleichheitsgesetz. Dazu gehören Maßnahmen aus dem Bereich Arbeit (Geschützte Arbeit, Fähigkeitsorientierte Aktivität und Berufliche Qualifizierung) sowie aus dem Bereich Wohnen (betreute Wohnformen, alternative Wohnformen).

 

 

 

 

Zur Betreuung von Menschen mit Beeinträchtigung werden die Lehrgänge Fach-Sozialbetreuung mit den jeweiligen Schwerpunkten Behindertenarbeit und Behindertenbegleitung angeboten. Das Schulgeld für diese Ausbildung in Höhe von 120 € im Monat (für 10 Monate pro Jahr) wurde bis dato für Schüler:innen, die die Ausbildung über eine Stiftung absolvieren, übernommen. Der Rest musste das Schulgeld selbst begleichen. Für diese Schüler:innen übernimmt künftig das Sozialressort das Schulgeld.

 

350 Schüler:innen profitieren vom Schulgeld-Erlass des Sozialressorts. Insgesamt 158 Schüler:innen absolvieren 2023/2024 den Lehrgang zum Fachsozialbetreuer mit dem Schwerpunkt Behindertenarbeit, 421 Schüler:innen den Schwerpunkt Behindertenbegleitung. Von diesen insgesamt 579 Schüler:innen, die Schulgeld bezahlen müssen, wird das Schulgeld bei einem Drittel der Schüler:innen, die die Ausbildung über eine einen Ausbildungsträger bzw. eine Stiftung absolvieren, derzeit übernommen.

 

Künftig werden auch die übrigen Schüler/innen der beiden Lehrgänge FSB Berhindertenarbeit bzw. Behindertenbegleitung das Schulgeld nicht entrichten müssen – damit wird eine Summe von insgesamt ca. 450.000 € künftig vom Sozialen Oberösterreich übernommen.

Ausbildungsart derzeit in Ausbildung
Alltagsbegleitung 34
Diplom-Sozialbetreuer:in  Behindertenarbeit 38
Diplom-Sozialbetreuer:in  Behindertenbegleitung 102
Frühförderung 22
FSB Behindertenarbeit 158
FSB Behindertenbegleitung 421
Persönliche Assistenz 18
Zusatzmodul Behindertenbegl./
Behindertenarbeit
9
Fach-Sozialhilfe Behindertenbegleitung 4
Gesamtergebnis 806

Angebotene Ausbildungen im Behindertenbereich; Personen in Ausbildung.

 

Oberösterreich top bei Nachbesetzungen von offenen Stellen.

Laut Erhebung im Rahmen der Ausbildungsplanung werden in Oberösterreich Stellen in den Bereichen Wohnen und Arbeit sehr rasch nachbesetzt.

  • Beinahe 50 Prozent der offenen Stellen konnten 2022/2023 innerhalb von drei Monaten besetzt werden.
  • 77 Prozent der Stellen konnten innerhalb von 6 Monaten nachbesetzt werden.

Lediglich 52 Personaleinheiten waren über einen längeren Zeitraum nicht besetzt. In Relation zu den insgesamt im ChG-Bereich eingesetzten 5.597 Personaleinheiten ist dies ein Anteil von 0,9%.

 

Daten & Fakten: Jobs im psychosozialen und Behindertenbereich

ca. 3.400 Euro brutto inkl. diverser Zuschläge, die im Zuge der Betreuung und Begleitung anfallen

So viel beträgt der durchschnittliche Bruttogehalt auf Basis einer Vollzeitbeschäftigung im Ausmaß von  37-Wochenstunden

27 Stunden

So viele Stunden arbeiten die meisten Betreuer:innen pro Woche

Attraktives Stellen-Angebot

Nach einer Ausbildung findet man aufgrund des Fachkräftebedarfs rasch einen Job.

8.500 Menschen

So viele Menschen arbeiten im psychosozialen- und Behindertenbereich in Oberösterreich

 

„Die Arbeit als Sozialbetreuer:in ist nicht nur Beruf, sondern eine Berufung, in welcher man lernt, was Mensch sein wirklich bedeutet. Nämlich, dass wir soziale Wesen sind. Unsere schnelllebige Zeit lässt uns diesen Aspekt nur zu leicht immer wieder aus den Augen verlieren. In der Arbeit mit Menschen, wird man immer daran erinnert, was wirklich wichtig ist: das Gefühl, Teil von etwas zu sein und auch etwas zu bewirken. Im Sozialbereich ist man nicht nur eine Personalnummer – so individuell die Personen sind, welche wir begleiten dürfen, so individuell muss auch unser Betreuungspersonal sein, um ihre Bedürfnisse abzudecken. Dementsprechend brauchen wir auch motivierte Menschen, die bereit sind, Entwicklung zu leben – bei ihnen selbst und auch bei den Personen, die sie künftig unterstützen“, ergänzt Livia Seisenbacher, Diplom Sozialbetreuerin der Volkshilfe Oberösterreich.

 

#berufmitecht – Die neuen Maßnahmen der Kampagne:

 

Bespielung der Infoscreens in öffentlichen Verkehrsmitteln & Hörfunk-Spots

 

Liegestühle an stark frequentierten Orten

 

Zielgerichtete Social Media-Kampagne

 

„Tage der offenen Türen“ 10. – 14. Juni 2024 – vorbeikommen und in mehr als 70 soziale Einrichtungen reinschnuppern

 

Mehr als 70 soziale Einrichtungen öffnen von 10. bis 14 Juni ihre Türen und geben spannende Eindrücke in den psychosozialen- und Behindertenbereich. www.berufmitecht.at/offene-tueren/ Standort aussuchen, vorbeikommen und reinschnuppern. Eine Anmeldung ist nicht notwendig!

 

Informationen über die IVS

Die Interessenvertretung der Sozialunternehmen besteht aus 31 Mitgliedsorganisationen mit rund 8.500 MitarbeiterInnen im psychosozialen- und Behindertenbereich in Oberösterreich. Mehr Informationen finden Sie hier: www.iv-sozialunternehmen.at

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