300 neue Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen in den kommenden zwei Jahren – 70 Plätze errichten LAWOG und Caritas mit drei neuen Leitprojekten
„In Oberösterreich halten wir zusammen, wir sind das Land des Miteinanders. Ich habe schon bei meinem Antritt im Jahr 2017 angekündigt, einen Schwerpunkt auf den Ausbau von Wohnplätzen für Menschen mit Beeinträchtigungen zu setzen. In diesem Sinne ist es nur konsequent, dass wir das Ausbauprogramm, das im Oberösterreich-Plan enthalten ist, kontinuierlich umsetzen.
Wir schaffen sukzessive neue Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen, bislang wurden seit 2017 bereits über 700 Wohnplätze errichtet. Diese Wohnlätze erfüllen die speziellen Bedürfnisse und tragen so zu einem selbstbestimmten Leben bei. Denn für uns ist klar: Menschen mit Beeinträchtigungen gehören in die Mitte der Gesellschaft. Deshalb werden wir das Ausbauprogramm auch in den kommenden Jahren fortführen.“
– Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer
„Als starkes Bundesland haben wir eine doppelte Verantwortung für jene, die unsere Solidarität brauchen. Gerade für Menschen mit Beeinträchtigungen sind die eigenen vier Wände der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben. Dem werden wir auch in Zukunft gerecht: Alleine heuer schaffen wir 108 neue Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen und setzen damit das Ausbauprogramm des Oberösterreich-Plan konsequent um, nächstes Jahr werden es 195 Plätze sein. 70 Wohnplätze entstehen in drei neuen Projekten von LAWOG und Caritas, die heuer errichtet werden.
– Sozial-Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer
„Die neuen Wohnhäuser bieten Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen ein neues Zuhause und ein auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes wichtiges Begleitangebot. Neben der notwendigen Assistenz im Alltag, der Betreuung und auch Pflege soll den Bewohner/innen in den neuen Wohnhäusern ein abwechslungsreiches, aktives und selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden. Neben den wertvollen Wohnplätzen entstehen auch neue Jobmöglichkeiten für Menschen aus der Region.” – Mag. Stefan Pimmingstorfer, Vorstand Caritas OÖ
Die LAWOG als gemeinnütziges Unternehmen unterstützt sehr gerne die Caritas in ihrer wichtigen Tätigkeit, Menschen mit Beeinträchtigungen ein selbstbestimmtes und qualitätsvolles Wohnen zu ermöglichen. Auf die speziellen Bedürfnisse und Anforderungen der Bewohnerinnen und Bewohner einzugehen, gehört zur DNA des gemeinnützigen Wohnbaus.
– Mag. Christoph Khinast, Vorstandsdirektor LAWOG OÖ
In Kürze:
· Oberösterreich nimmt seine Verantwortung gegenüber Menschen mit Beeinträchtigungen wahr. Wir wollen ihnen auf allen Ebenen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen, und dazu gehören auch die eigenen vier Wände. · Das Ausbauprogramm des Oberösterreich-Plans von Thomas Stelzer sieht daher vor, dass es einen Schwerpunkt in der Errichtung von Wohnplätzen für Menschen mit Beeinträchtigungen gebaut gibt. Alleine in den kommenden beiden Jahren entstehen 300 neue Wohnplätze. · 2024 werden 108 neue Wohnplätze eröffnet, 2025 sind 195 Plätze geplant. Das Sozialressort fördert die Errichtung neuer Einrichtungen mit Wohnplätzen finanziell. · Exemplarisch für die Partner/innen aus der Behindertenhilfe und aus dem Wohnbau realisieren die Caritas Oberösterreich und die LAWOG 70 Plätze in drei Bauprojekten, deren Baustart heuer erfolgt. · Die neuen Projekte entstehen in Ternberg, Sierning und Ried im Innkreis mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Es werden Angebote geschaffen für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, eigene Wohngruppen für junge Menschen und Wohngruppen für Frauen mit schweren traumatischen Belastungsstörungen. · Der Spatenstich für die drei Projekte erfolgt heuer, im Juli bzw. September 2025 sollen die Einrichtungen bereits in Betrieb genommen werden. · Derzeit stehen in Oberösterreich insgesamt 4.655 Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigung zur Verfügung. |
Angebote für Menschen mit Beeinträchtigungen: Wohnen als Schwerpunkt – über 300 Wohnplätze 2024/2025 für ein selbstbestimmtes Leben
Oberösterreich ist Vorreiter im Bereich der Chancengleichheit und der Unterstützung von Menschen mit Beeinträchtigungen. Mit der Beschlussfassung des Chancengleichheitsgesetzes vor 15 Jahren durch den OÖ. Landtag wurde dazu der Grundstein gelegt. Für Landeshauptmann Thomas Stelzer und Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer ist klar: „Es darf in Oberösterreich keine Rolle spielen, ob man Beeinträchtigungen hat oder nicht. Ein eigener Wohnplatz ist ein Zeichen für Selbstbestimmung, daher setzt das Sozialressort in diesem Bereich mit dem Ausbauprogramm einen eigenen Schwerpunkt.“
Mit dem Oberösterreich-Plan von Landeshauptmann Thomas Stelzer wird im Bereich Wohnen das Angebot für Menschen mit Beeinträchtigungen laufend ausgebaut. Nachfolgende Grafik stellt den Ausbau der Wohnplätze seit 2017 – einschließlich der geplanten neuen Plätze im heurigen und kommenden Jahr – dar. Geplant ist, dass heuer 108 neue Wohnplätze realisiert werden und im Jahr 2025 weitere 195 Plätze geschaffen werden.
Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer
*) Diese 303 Wohnplätze befinden sich aktuell in baulicher Umsetzung und sollen innerhalb der nächsten zwei Jahre in Betrieb genommen werden. Nicht inkludiert sind mögliche weitere alternative Wohnformen sowie sich kurzfristig ergebende Erweiterungsmöglichkeiten im Bereich bestehender Wohneinrichtungen.
Wohnprojekte für Menschen mit Beeinträchtigungen entstehen in Zusammenarbeit zwischen dem Träger der Behindertenhilfe und dem Eigentümer bzw. Errichter des Gebäudes. Das Sozialressort fördert die Errichtung der einzelnen Einrichtungen. Seitens der Abteilung Wohnbauförderung wird zudem ein Wohnbauförderungsdarlehen gewährt.
Ausbauprogramm aus dem OÖ Plan stellt 85 Millionen Euro in den Jahren 2021-2025 zur Verfügung
Für die Betreuung von Menschen mit Beeinträchtigungen sind im Jahr 2024 im regulären Budget 642,9 Mio. Euro vorgesehen, mehr als die Hälfte davon fließt in den Bereich Wohnen (351,6 Mio. Euro). Zusätzlich sind für das Ausbauprogramm im Jahr 2024 aus dem Oberösterreich-Plan insgesamt 17,45 Millionen Euro für den laufenden Betrieb und 4,2 Millionen Euro für Investitionen vorgesehen.
Derzeit stehen in Oberösterreich insgesamt 4.655 Wohnplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen zur Verfügung.
Art der Betreuung | Anzahl der Plätze |
Vollbetreutes Wohnen | 2.917 |
Teilbetreutes Wohnen | 878 |
Begleitetes Wohnen | 108 |
Übergangswohnen (inkl. Suchtplätze) | 234 |
Integrative APH-Plätze | 157 |
Alternatives Wohnen | 46 |
Apalliker | 57 |
Kinder und Jugendliche | 258 |
Derzeit verfügbare Wohnplätze für Beeinträchtigte in Oberösterreich.
Die Mittel für den Ausbau von Wohnplätzen werden aus dem Oberösterreich-Plan von Landeshauptmann Thomas Stelzer bereitgestellt.
2021: 4,2 Mio.
2022: 10,6 Mio.
2023: 17 Mio.
2024: 23,4 Mio.
2025: 29,8 Mio.
Summe: 85 Mio.
Schwerpunkte im Ausbauprogramm: Plätze für Kinder und Jugendliche, begleitetes und vollbetreutes Wohnen
Einen Schwerpunkt im Ausbauprogramm bilden Betreuungsplätze für Kinder und Jugendliche, die eine intensive Betreuung aufgrund ihrer psychiatrischen Diagnose und/oder kognitiven Beeinträchtigung benötigen und eine adäquate Betreuung in der Familie nicht gewährleistet werden kann. Diese Plätze wurden insbesondere bereits 2022/2023 realisiert.
Alternative Wohnformen stellen für junge Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung eine selbstbestimmte Möglichkeit des Wohnens dar. Sie leben in kleinen Wohngemeinschaften zumeist zu dritt und werden über Persönliche Assistenz und einer 24-Stunden-Betreuung betreut.
Begleitetes Wohnen ist eine differenziertere Abstufung der Wohnformen. Dort erhalten Menschen tagsüber mehr Betreuung als im teilbetreuten Wohnen, allerdings gibt es keinen Nachtdienst. Mit dem Ausbau dieser Wohnform wird es möglich, passgenauer die Personen ihren Betreuungs- und Pflegeerfordernissen zuzuordnen.
Plätze im vollbetreuten Wohnen sind für jene Personen reserviert bzw. zugänglich, die einen umfassenden Unterstützungsbedarf haben. Ältere Menschen mit Beeinträchtigungen ab 55 Jahren, bei denen die pflegerische Betreuung im Vordergrund steht, werden integrativ in der Region in einem Alten- und Pflegeheim versorgt.
Das Ausbauprogramm 2024 im Detail: Mittel aus dem OÖ Plan sichern im Jahr 2024 108 neue Wohnplätze
In Summe werden im Jahr 2024 108 Wohnplätze realisiert.
- 62 Wohnplätze entstehen im vollbetreuten Wohnen
- 24 Plätze entstehen im Bereich Begleitetes Wohnen, vier Plätze im Bereich Teilbetreutes Wohnen und sechs Plätze im Bereich Alternative Wohnformen
- 12 Wohnplätze entstehen im Bereich von niederschwelligen Suchteinrichtungen
Wohnformen | Plätze gesamt | 2022 | 2023 | 2024 | 2025 |
integrative Versorgung in APH-Plätze | 37 | 16 | 21 | ||
Apalliker Plätze | 6 | 6 | |||
Plätze für Kinder und Jugendliche | 25 | 15 | 10 | ||
Alternative Wohnformen | 24 | 3 | 3 | 6 | 12 |
Begleitetes Wohnen | 69 | 8 | 24 | 37 | |
Teilbetreutes Wohnen | 14 | 10 | 4 | ||
Niederschwellige Suchteinrichtung | 12 | 12 | |||
Vollbetreutes Wohnen | 298 | 14 | 76 | 62 | 146 |
Summe | 485 | 62 | 120 | 108 | 195 |
Realisierung von Wohnplätzen in den Jahren 2022-2025.
LAWOG und Caritas OÖ errichten 2024 drei Neubauten mit 70 Plätzen und eigenen Betreuungs-Schwerpunkten
Für 2024 errichten das Land Oberösterreich, LAWOG als gemeinnützige Landeswohnungsgenossenschaft und die Caritas OÖ drei neue Projekte mit Wohnplätzen für Menschen mit Beeinträchtigungen. Die Leitprojekte 2024 entstehen in den Gemeinden Ternberg und Sierning im Bezirk Steyr-Land und in Ried im Innkreis. Insgesamt entstehen mit diesen Projekten 70 Wohnplätze.
Die neuen Projekte umfassen unterschiedliche Schwerpunkte, um auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen einzugehen. Es werden Angebote geschaffen für
- Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen,
- junge Menschen in Form von eigenen Wohngruppen,
- Frauen mit schweren traumatischen Belastungsstörungen in Form von eigenen Wohngruppen.
Der Spatenstich für die drei Projekte erfolgt heuer, im Juli bzw. September 2025 sollen die Einrichtungen bereits in Betrieb genommen werden.
Bereits im Herbst 2024 wird eine vollbetreute Wohneinrichtung mit 16 Plätzen in Pram (Bez. Grieskirchen) fertiggestellt, ebenfalls in Kooperation von LAWOG und Caritas OÖ.
Neubauten 2024 und deren Schwerpunkte im Überblick
Projekt Ternberg: 24 Plätze |
· Errichtung von 24 Wohnplätzen, davon 15 vollbetreute Dauerwohnplätze, ein Kurzzeitwohnplatz und acht Dauerwohnplätze teilbetreut
· Zielgruppe: Menschen mit geistiger bzw. mehrfacher Beeinträchtigung ab dem 18. Lebensjahr · Schwerpunkt Junges Wohnen · Voraussichtliche Inbetriebnahme Juli 2025
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Projekt Ried im Innkreis: 26 Plätze |
· Errichtung von 26 Wohnplätzen, davon 20 vollbetreute Plätze und sechs begleitete Wohnplätze
· Zielgruppe: Menschen mit psychischer Beeinträchtigung · Voraussichtliche Inbetriebnahme September 2025
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Projekt Sierning: 20 Plätze |
· Errichtung von 20 Wohnplätzen, davon 14 vollbetreute Wohnplätze, fünf vollbetreute Wohnplätze intensiv, ein Kurzzeitwohnplatz
· Zielgruppe: Menschen mit psychischer Beeinträchtigung · Eigene Wohngruppe (fünf Plätze) für Frauen mit schweren traumatischen Belastungsstörungen, tw. Einzelwohnungen außerhalb der Wohngruppe zum Üben unterschiedlicher Situationen und Fertigkeiten im geschützten Setting · Voraussichtliche Inbetriebnahme Juli 2025
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Zur Caritas OÖ als Träger der Behindertenarbeit in Oberösterreich
Die Caritas OÖ begleitet Menschen dabei, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Im Bereich Wohnen wurden 2023 an verschiedenen Standorten in Oberösterreich 417 Kinder, Jugendliche und Erwachsene begleitet und betreut. Dazu kommen 224 Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen im Caritas-Angebot invita. Weiters bietet die Caritas in einigen Regionen Mobile Betreuung und Hilfe an, um Menschen mit Beeinträchtigungen ein Leben im eigenen Zuhause zu ermöglichen.
Zusätzliche Angebote sind Therapie und Beratung, Entlastung für Angehörige, Ausbildung und Arbeitsintegration, Fähigkeitsorientierte Aktivitäten, integrative und heilpädagogische Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen etc. Insgesamt sind bei der Caritas OÖ rund 3.300 angestellte Mitarbeiter/innen im Einsatz, davon arbeiten 1.312 Mitarbeite/innen für Menschen mit Beeinträchtigungen und ihre Familien.
Zur LAWOG – Gemeinnützige Landes-Wohnungsgenossenschaft für Oberösterreich
Für die LAWOG als gemeinnütziges Unternehmen des Landes OÖ ist das Motto „der Mensch im Mittelpunkt“ kein Schlagwort, sondern Programm. Die LAWOG hat in den 70 Jahren ihres Bestehens 19.602 Wohnungen, 74 Schulen und Kindergärten/Krabbelstuben sowie im Bereich Betreuung und Pflege 74 Alten- und Pflegeheime und 138 Einrichtungen (Altersgerechtes Wohnen, Vitales Wohnen, Betreubares Wohnen und Seniorenwohnhäuser) mit insgesamt 6.294 Wohnungen bzw. Betten errichtet.
Aktuell wickelt die LAWOG ein Neubauvolumen von rd. 81 Mio. Euro und ein Sanierungsvolumen von rd. 29,4 Mio. Euro, somit ein Gesamtbauvolumen von rd. 110 Mio. Euro ab. Dazu kommt die Verwaltung von etwa 23.500 Wohnungen in OÖ.
Neben dem klassischen Wohnbau und dem Kommunalbau gehört für die LAWOG die Unterstützung sozialer Einrichtungen in ihrer wichtigen Tätigkeit, Menschen mit Beeinträchtigungen ein selbstbestimmtes und qualitätsvolles Wohnen zu ermöglichen zu den täglichen Grundaufgaben. Auf die speziellen Bedürfnisse und Anforderungen der Bewohnerinnen und Bewohner einzugehen, gehört zur DNA des gemeinnützigen Wohnbaus.