Aktuelles.

„Dach überm Kopf“: Energie AG startet soziale Kooperation zugunsten obdachloser Menschen in Oberösterreich

 

Die Energie AG Oberösterreich hilft bereits seit vielen Jahren Menschen in Not. Nun wird ein weiteres, starkes Zeichen gesetzt: Im Zuge einer Kooperation mit der Kolpingsfamilie Linz, der HTL1 Bau & Design und dem Sozialverein B37 unterstützt die Energie AG nun langfristig das Sozialprojekt „Dach überm Kopf“ mit bis zu 50.000 Euro.

 

„Als Energie AG ist es uns ein großes Anliegen, Menschen in Not zu unterstützen. Anstelle der traditionellen internen wie externen Weihnachtsgeschenke, möchten wir als Unternehmen statt vieler kleinerer Beträge, einen größeren Betrag für den Zusammenhalt in der Gesellschaft leisten“, erklärt Energie AG-CEO Leonhard Schitter, warum heuer und auch in Zukunft auf Weihnachtsgeschenke wie den Jahreskalender und andere Aufmerksamkeiten im gesetzlich zulässigen Rahmen im Gesamtwert von bis zu 50.000 Euro verzichtet wird. „Wir nehmen unsere soziale Verantwortung als größter Energieversorger Oberösterreichs sehr ernst, daher werden wir das Sozialprojekt DüK, Dach überm Kopf, langfristig unterstützen.“

 

Das Sozialprojekt DüK wurde von der Kolpingsfamilie nach Oberösterreich geholt. Es bietet obdachlosen Menschen die Möglichkeit, wieder in ein geregeltes Leben zurückzufinden. „Ein DüK ist ein zwei mal zwei Meter großer, modular aufgebauter kioskähnlicher und versperrbarer Witterungsschutz aus Holz, in dem ein Bewohner seine Habseligkeiten unterbringen und auch dort in Sicherheit übernachten kann“, so Martin Lumetzberger, Kolpingsfamilie Linz.

 

„Gemeinsam für jene Menschen engagieren, die ihr Leben unter schwierigen Umständen meistern müssen – dafür steht das Projekt ‚Dach überm Kopf‘, dafür tritt die Energie AG als Landesenergieversorger ein und dazu bekennen wir uns auch als Land Oberösterreich“, unterstreicht Wirtschaftslandesrat und Energie AG-Aufsichtsratsvorsitzender Markus Achleitner. Für obdachlose Menschen ist gerade im Winter ein Witterungsschutz unerlässlich. In Zukunft soll ein DüK aber auch Licht bieten können. „Durch die Zusammenarbeit von Lehrlingen der Energie AG und Schülerinnen und Schüler der HTL1 Bau & Design lernen diese teamübergreifende Zusammenarbeit und können das in Schule und Lehre Erlernte sinnstiftend und zum unmittelbaren Wohl anderer einsetzen.“

 

„Obdachlosigkeit ist nach wie vor ein Thema, wo lieber weg als hin geschaut wird, das wollen wir ändern. Es freut mich daher, dass die Energie AG Oberösterreich hier einen Schwerpunkt setzen und eine starke Partnerin sein will. Besonders inspirierend ist, dass junge Menschen, wie die Schüler:innen der HTL 1 und die Lehrlinge der Energie AG ab sofort gemeinsam daran tüfteln, wie ein Dach überm Kopf für obdachlose Menschen Licht und Sicherheit bieten kann und gleichzeitig für das Thema sensibilisiert werden“, so Sozial- und Jugendlandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer. „Menschen verlieren oft unverschuldet aufgrund von Krankheiten, Schicksalsschlägen oder Zahlungsschwierigkeiten plötzlich ihre Unterkunft. Dann ist es unsere Aufgabe, ihnen dabei zu helfen. DüK ist ein wundervolles Projekt und kann hier eine vorübergehende Hilfestellung sein.“

 

„Damit in Zukunft in einem DüK auch ein kleines Lämpchen leuchten kann und die Bewohner gegebenenfalls ihr Handy aufladen können, arbeiten unsere Schüler:innen nun gemeinsam mit den Energie AG-Lehrlingen an einer sicheren wie nachhaltigen Umsetzung“, erklärt Josef Wolfsgruber, Leiter des Schulbauhofs der HTL1 Bau & Design.

 

Für die Auswahl und Betreuung der obdachlosen Menschen konnte der Sozialverein B37 der Stadt Linz gewonnen werden. Bisher wurden insgesamt vier DüKs errichtet; drei sind bereits in Linz im Einsatz. Mittlerweile hat das Projekt die ersten Erfolge erzielt: „Ein Bewohner eines DüKs ist mittlerweile in eine Wohnung gezogen. Sein DüK konnte bereits an einen weiteren obdachlosen Menschen weitergegeben werden“, erklärt Martin Lumetzberger und fährt fort: „Ein weiterer DüK-Bewohner befindet sich schon wieder in einem Arbeitsverhältnis.“

 

„Wir bilden seit nunmehr 80 Jahren Lehrlinge in der Energie AG nicht nur handwerklich aus. Besonders wichtig ist uns auch die Herzensbildung der jungen Menschen“, betont Leiter der Lehrwerkstatt Energie AG, Matthias Pesendorfer. „Gemeinsam überlegen wir nun mit den HTL-Schülerinnen und -Schülern, wie wir eine kleine Photovoltaik-Anlage auf einem DüK integrieren können, damit den Bewohnerinnen und Bewohnern zumindest eine kleine Stromquelle zur Verfügung steht.“

 

Dach überm Kopf – Witterungsschutz für obdachlose Menschen

 

Ausgestattet ist ein DüK mit einer Klappbank, einer kleinen Abstellfläche, einem Feuerlöscher und einem Erste Hilfe-Paket. Weiters soll das DüK dank der Zusammenarbeit mit den Schüler:innen der HTL 1 Bau & Design und den Lehrlingen der Energie AG künftig über ein Solarpaneel verfügen, welches eine USB-Steckdose mit Strom versorgt. Partner bei dem Projekt sind die Kolpingsfamilie, der Sozialverein B37, die HTL1 Bau & Design sowie die Lehrwerkstätte der Energie AG.

 

Ein DüK soll obdachlosen Menschen die Möglichkeit bieten, wieder in ein geregeltes Leben zurückzufinden. Dies ist mit gewissen Auflagen verbunden: Um die Möglichkeit für ein DüK zu bekommen, darf er oder sie kein Alkohol- bzw. Drogenproblem haben sowie das DüK nicht verkaufen oder vermieten. Zudem sind die Bewohner:innen für das Areal rund um das DüK verantwortlich und müssen es sauber halten. Auch die Instandhaltung des DüKs obliegt den obdachlosen Menschen.

 

Wohnungssicherung in Oberösterreich

 

Menschen, die von Wohnungslosigkeit betroffen oder bedroht sind, werden in Oberösterreich durch das Netzwerk Wohnungssicherung unterstützt. Dieses Netzwerk umfasst neben den Gemeinden und den Sozialberatungsstellen die Träger der Wohnungslosenhilfe, die im Auftrag des Landes Oberösterreich agieren.

 

Insgesamt wurden im Jahr 2022 5.141 Personen aus 2.298 Haushalten durch das Netzwerk Wohnungssicherung unterstützt. Acht von zehn Wohnsituationen werden durch Wohnungserhalt, Wohnungswechsel oder einen Wechsel in eine betreute Wohnform stabilisiert.

 

Diesen Beitrag teilen

Weitere Themen

Fachkräftestrategie Pflege wirkt – weiterer Rückgang leerstehender Betten

Oö. Pflege-Situation: Bilanz nach zwei Jahren Fachkräftestrategie   50 konkrete Maßnahmen – auf breiter Basis erarbeitet: Nach zwei Jahren: Fachkräftestrategie wirkt nachhaltig   „Die Pflege und Betreuung hat seit meinem ersten Tag im Ressort oberste Priorität, denn wir wollen, dass unsere ältere Generation gut …
v.l.n.r. Felix Petter, Trainer bei Neustart, LR Hattmannsdorfer, Josef Landerl, Leiter Neustart Oberösterreich

Oberösterreich startet verpflichtende Anti-Gewalttrainings für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF)

Werte- und Regelvermittlung verstärkt bereits in der Grundversorgung für Asylwerber/innen   Gewaltprävention und Wertevermittlung von Anfang an: ·        OÖ startet verpflichtende Anti-Gewalttrainings für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge mit dem Verein NEUSTART ·        Zeit der Grundversorgung bereits für Werteschulungen nutzen   „Wir haben eine klare Erwartungshaltung …
LR Hattmannsdorfer

Religiöse Parallelgesellschaften verhindern – Unterricht in Moscheevereinen wird an Realität angepasst

Neues Projekt „Moscheeunterricht 2.0“ soll die Basis für integrationsfördernden deutschsprachigen Moscheeunterricht bilden – Ableitungen aus der OÖ-Studie zum Moscheeunterricht werden schrittweise umgesetzt   Die vom Integrationsressort des Landes OÖ in Auftrag gegebene Studie zum Moscheeunterricht in Oberösterreich hat gezeigt, dass es in diesem Bereich …
LH Stelzer und LR Hattmannsdorfer

Mehr Pflichten in der Sozialhilfe – Neuregelung der Sozialhilfe nach OÖ-Vorbild ist der richtige Weg

Die von Bundeskanzler Karl Nehammer heute präsentierten Vorschläge für eine Neuregelung der Sozialhilfe sind für Landeshauptmann Thomas Stelzer und Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer der richtige Weg und tragen eine klare OÖ-Handschrift. Es braucht bei der Sozialhilfe künftig noch mehr Konsequenz bei Sanktionen, das Einfordern von …
Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer machte sich bei einem Besuch ein Bild vor Ort: „Ferienzeit nutzen, um Deutsch zu lernen.“

Deutsch lernen in den Ferien bei den Sommersprachcamps der Volkshochschule Oberösterreich

Mehr als 300 6-14-Jährige mit besonderem Deutsch-Förderbedarf können an acht Standorten in ganz Oberösterreich die Ferienzeit zum Deutschlernen nutzen   „Erfolg in der Schule und Integration können nur gelingen, wenn Kinder ausreichend Deutschkenntnisse haben – je früher wir damit beginnen, desto besser. In den …
Unterzeichnung des Sisterhood Agreements durch Hattmannsdorfer

Oberösterreich und philippinische Provinz Tarlac schließen europaweit einzigartiges Abkommen “Sisterhood Agreement”

Ziel ist die weitere Stärkung der Zusammenarbeit im Bereich Pflege und Gesundheit – weiterer wichtiger Schritt in der Anwerbung philippinischer Pflegekräfte   Oberösterreich intensiviert die Kooperation mit den Philippinen bei der gemeinsamen Ausbildung und Anwerbung von Pflegefachkräften. Nachdem der Bund im Oktober 2023 ein …
Skip to content