Aktuelles.

Philippinische Pflegekräfte sind wichtige Unterstützung

Oberösterreichische Initiative wird auf den Behindertenbereich ausgeweitet

Erfolgreiche oö. Initiative zur Gewinnung von Pflegekräften auf den Philippinen wird auf Behindertenbereich ausgeweitet

 

„Unsere Fachkräftestrategie Pflege ist unsere entschlossene Antwort auf die Herausforderungen im Pflegebereich. Wir bekennen uns dazu, hochqualifizierte Fachkräfte aus Drittstaaten zu gewinnen. Bereits 81 philippinische Kolleginnen und Kollegen unterstützen unsere Teams, und wir werden dieses Projekt weiter vorantreiben, erstmals auch im Bereich der Behindertenpflege. Oberösterreich geht einmal mehr als Vorreiter voran, indem wir innovative Lösungen entwickeln und neue Wege einschlagen, um eine erstklassige Versorgung unserer älteren Generation sicherzustellen.“ Sozial-Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer

 

“Unsere Ergänzungsausbildungen sind ein Baukastensystem aus maßgeschneiderten Lerninhalten, unterstützt von einem Team erfahrener Fachkräfte, die nicht nur Wissen, sondern auch Selbstvertrauen vermitteln. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in unserer strukturierten, praxisorientierten Herangehensweise und der aktiven Einbindung aller Beteiligten. Dabei ist unsere Deutschausbildung nicht nur ein Sprungbrett für sprachliche Exzellenz, sondern auch ein Fundament für eine nahtlose Integration in die Arbeitswelt und Gemeinschaft.“ Dr. Christoph Jungwirth, BFI Geschäftsführer

 

Kompakt zusammengefasst:

  • Die Gewinnung von Fachkräften im Ausland ist Teil der Fachkräftestrategie Pflege, Oberösterreichs konkrete Antwort auf die Herausforderungen in der Pflege und Betreuung, die konsequent umgesetzt wird.
  • Es gibt in Oberösterreich ein klares Bekenntnis zur Gewinnung von hochqualifizierten Mitarbeiter/innen aus Drittstaaten, um zusätzliches Personal zu finden.
  • Dafür wurde die Oö. Initiative zur Anwerbung von Pflegekräften auf den Philippinen gestartet:
    • Bereits 81 Philippinische Pflegekräfte befinden sich in Oberösterreich.
    • 9 davon seit dieser Woche, 6 davon werden erstmals im Behindertenbereich eingesetzt.
  • Oberösterreich hat hierfür in Kooperation mit dem BFI Oberösterreich sowie erfahrenen Agenturen einen maßgeschneiderten Prozess entwickelt (u.a. Deutschkurse, Begleitung bei der Anerkennung, Behördengängen, Integration, etc.)
  • Der Prozess ist erprobt und bietet Oberösterreich einen klaren Startvorteil ggü. anderen Bundesländern.
  • Deutsch ist die wichtigste Voraussetzung, um die Qualität in der Betreuung und Pflege sicherstellen zu können, weshalb darauf verstärkt Augenmerk gelegt wird.
  • Mittelfristig erwartet sich Oberösterreich eine bundesweite Strategie und eine Bundesagentur zur Anwerbung von Pflegekräften aus dem Ausland, um im internationalen Wettbewerb selbstbewusst als Republik und nicht als einzelne Bundesländer aufzutreten. Sowie ein Fast-Lane Verfahren zur Anerkennung von Ausbildungen in der Pflege.

Qualifizierte Pflegekräfte aus dem Ausland sind wesentliche Stütze am Weg zur langfristigen Absicherung der Pflege in Oberösterreich

Von Beginn an hat Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer Pflege und Betreuung zu einem prioritären Thema im Ressort erklärt. Im Oktober 2022 wurde die Fachkräftestrategie Pflege vorgestellt. Der Fokus der Strategie liegt darin, Mitarbeiter zu entlasten, die Ausbildung attraktiver zu gestalten und neue Mitarbeiter in Oberösterreich zu finden.

Die Ausgangslage:

  • Bis 2030 werden 1.500 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Altenpflege gebraucht.
  • Die demografische Entwicklung ist in diesem Zusammenhang eine der größten Herausforderungen: bis 2040 steigt die Zahl der Pflegebedürftigen um 45% auf rund 107.000 Personen.

Die Nachfrage nach Betreuungs- und Pflegeleistungen kann aufgrund der demografischen Dynamik nicht mehr alleine durch inländische Fachkräfte bewältigt werden. Es gibt daher in Oberösterreich ein klares Bekenntnis zur Gewinnung von hochqualifizierten Mitarbeitern aus Drittstaaten, das sich auch in der Fachkräftestrategie Pflege findet. Dafür wurde in den letzten Monaten intensiv an einer oberösterreichischen Initiative zur Rekrutierung von den Philippinen gearbeitet.

 

Bereits 81 philippinische Pflegekräfte konnten für Oberösterreich erfolgreich gewonnen werden

  • 64 philippinische Pflegekräfte sind bisher im Rahmen des Pilotprojekts mit den Sozialhilfeverbänden verteilt in den Regionen in Alten- und Pflegeheimen in Oberösterreich im Einsatz
  • 8 philippinische Pflegekräfte sind bei der Stiftung Liebenau angestellt
  • Diese Woche sind 9 weitere philippinische Pflegekräfte nach Oberösterreich gekommen.
  • In Summe konnten durch die aktuelle Initiative bereits 81 Pflegekräfte von den Philippinen gewonnen werden.

Die philippinischen Pflegekräfte werden umfassend bei der Integration und Anerkennung ihrer Ausbildungen in Oberösterreich begleitet und befinden sich je nach Dauer des Aufenthalts in unterschiedlichen Phasen der Anerkennung.

 

Oö. Initiative wird auf den Behindertenbereich ausgeweitet

 Ebenso wie im Bereich der Altenpflege steigt auch im Behindertenbereich der Personalbedarf. Aus diesem Grund weitet das Sozialressort seine Initiative nun gemeinsam mit den Trägern auf den Behindertenbereich aus:

  • Von den 9 diese Woche nach Oberösterreich gekommenen Fachkräften werden 6 Mitarbeiter/innen im Behindertenbereich unterstützen.
  • Konkret werden jeweils 3 Mitarbeiter/innen die Teams des Diakoniewerks (Wohnhaus Martinstift, Engerwitzdorf) und des Instituts Hartheim (Alkoven) ab dieser Woche unterstützen.

 

Österreichweite Strategie und Bundesagentur dringend notwendig / Fast-Lane Verfahren bei Anrechnung von Ausbildungen in der Pflege

Oberösterreich und seine Partner sind bei der Gewinnung von Fachkräften im Ausland sehr engagiert. Der Prozess ist aufwendig und braucht sehr viel Einsatz. Neben der Initiative in Oberösterreich bemühen sich mittlerweile auch weitere Bundesländer um Pflegekräfte im Ausland, der klare Nachteil – alle auf eigene Faust. Zudem muss sich Österreich im internationalen Wettbewerb als attraktiver Arbeitgebermarkt positionieren:

Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer fordert in diesem Zusammenhang:

  • eine bundesweite Strategie und Agentur zur Rekrutierung von Pflegekräften im Ausland.
  • die bundesweite Verhandlung von Abkommen mit anderen Staaten zur Rekrutierung und Zusammenarbeit
  • eine Verbesserung der Präsenz des österr. Arbeitsmarktes im Ausland
  • ein Fast-Lane Verfahren bei der Anrechnung (Nostrifikation) von Ausbildungen im Pflegebereich.

 

Der Weg zur anerkannten Pflegekraft in Oberösterreich – ein erfolgreiches Zusammenspiel engagierter Partner

 Bei der Gewinnung der Fachkräfte auf den Philippinen arbeitet das Land Oberösterreich mit auf den Philippinen ansässigen Agenturen zusammen. Der Prozess von der Bewerbung bis zur Einreise wird eng begleitet:

Abbildung Migrationsprozess der Philippinen

 

In Oberösterreich erfolgt nach der Einreise eine intensive Begleitung bei der Anerkennung der Ausbildungen durch das Land bzw. die Arbeitgeber (Träger). Die notwendigen Kurse und Schulungen zur Anerkennung der Ausbildung und zur Verbesserung der Deutschkenntnisse bietet das BFI Oberösterreich im Auftrag des Landes an. Finanziert werden diese Kurse durch Mittel aus dem Sozialressort.

 

Maßgeschneiderte Ergänzungsausbildung durch das BFI OÖ

Die Ergänzungsausbildungen (notwendig zu Anerkennung der im Ausland erworbenen Qualifikation) des BFI Oberösterreich im Auftrag des Landes sind ein meisterhaft entworfenes Baukastensystem aus maßgeschneiderten Lerninhalten, zugeschnitten auf die individuellen Bedürfnisse jeder/s Teilnehmer/in. Die Einführungsphase beginnt mit einer präzisen Bewertung des Sprachstands, um maßgeschneiderte Lehrpläne bereitzustellen. Der Deutschunterricht ist eine Symbiose aus allgemeiner und fachspezifischer Sprachbildung, eine solide Plattform für die zukünftige professionelle Kommunikation im Pflegebereich.

In den Theorie- und Praxisphasen der spezifischen Pflegeausbildung steht den Teilnehmer/innen ein Team aus erfahrenen Fachkräften zur Seite. Sie garantieren nicht nur eine Wissensvermittlung auf höchstem Niveau, sondern auch persönliche Betreuung, die sicherstellt, dass jeder/e die Ausbildung mit einem reichen Erfahrungsschatz und Selbstvertrauen abschließt.

Die positive Resonanz unserer Absolvent/innen unterstreicht die Effizienz und den Wert unserer Ausbildung. Der Schlüssel zum Erfolg liegt im gründlichen und organisierten Aufnahmeverfahren des BFI sowie in der bereichernden Lernumgebung, die geboten werden. Durch die proaktive Einbindung der Arbeitgeber/innen schaffen wir ein Ökosystem, das individuelles Wachstum und berufliche Entwicklung fördert.

Die praxisorientierte Natur unserer Kurse, unterstützt durch gezielte und professionelle Betreuung, ermöglicht es den Teilnehmer/innen, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in einem unterstützenden und fördernden Umfeld zu erweitern und zu verfeinern.

 

Deutscherwerb ist Schlüssel zur Verständigung

Die beeindruckenden Fortschritte in unseren Deutschausbildungen sind ein klares Zeugnis für die Qualität und Effektivität des Programms. Jeder/jede Teilnehmer/in, unabhängig vom Anfangsniveau, wird in die Lage versetzt, signifikante sprachliche Verbesserungen zu erzielen. Dies wird durch eine Kombination aus strukturiertem Lernen, individueller Unterstützung und praktischer Anwendung erreicht.

Die aktive Rolle der Kolleg/innen und des Managements im Pflegebereich fördert nicht nur die Verbesserung der Sprachkompetenz, sondern erleichtert auch eine nahtlose Integration in die Arbeitswelt und die Gemeinschaft. Dieser ganzheitliche Ansatz stellt sicher, dass die Teilnehmer/innen ihre Ausbildung mit einem erweiterten Sprachverständnis und erhöhtem Selbstvertrauen abschließen.

 

Stimmen von Diakoniewerk und Institut Hartheim zur Ausweitung auf den Behindertenbereich

“Wir freuen uns sehr über unsere philippinischen Mitarbeiterinnen. Da zurzeit in Oberösterreich ein Fachkräftemangel herrscht, sind wir froh über die Unterstützung aus dem Ausland. Die Philippinerinnen sind gut bei uns in Alkoven angekommen. Da uns im Institut Hartheim die Zufriedenheit und das Wohl aller Mitarbeiter/innen sehr am Herzen liegt, haben wir gleich einige Dinge organisiert, damit sich die neuen Kolleginnen wohl fühlen: Einige Mitarbeiter/innen haben sich dazu bereit erklärt, ihnen Alkoven zu zeigen – wo sind die wichtigsten Einkaufmöglichkeiten, wie kommt man zu den Öffis etc. Zum Wochenende haben wir mit ihnen eine Tour durch Eferding geplant. Ich bin sehr stolz auf meine Kolleg/innen, die sich so selbstlos um die drei Frauen annehmen und bedanke mich herzlich dafür. Das zeigt wieder sehr gut, wofür das Institut Hartheim steht: Für Vielfalt, Zusammenhalt und Herzlichkeit.”

Mag.a Sandra Wiesinger, Geschäftsführerin Institut Hartheim

„Aus unserer Sicht ist es essenziell, die fachliche wie soziale Integration aktiv vor Ort zu gestalten und sensibel zu begleiten, für alle Beteiligten. Für die Begleitung der Menschen mit Beeinträchtigung und die Zusammenarbeit im Team sind gelingende Kommunikation und gegenseitiges Verständnis von großer Bedeutung. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht nur ein erfolgreicher Umgang mit Herausforderungen, sondern auch das Ausschöpfen vorhandener Potenziale: Fremdsprachenkenntnisse, eine erhöhte Sensibilität sowie Unterschiede in der beruflichen Sozialisation. Unsere interkulturelle Offenheit und Wertschätzung diesen Mitarbeitenden gegenüber sind Basis für eine stabile und gute Begleitung von Menschen mit Behinderung.“

Dr.in Daniela Palk, Vorständin im Diakoniewerk

„Uns ist bewusst, dass es für die neuen Kolleg/innen eine sehr große Herausforderung ist, Heimat und Familie zu verlassen, um in einem fremden Land ihrem Beruf nachzugehen. Deshalb ist es uns wichtig, für gute Lebens- und Arbeitsbedingungen zu sorgen und auch unsere Gesamtverantwortung für sie zu übernehmen. Sie sind hier in ein gut funktionierendes Netzwerk eingebettet, das sie beim Start unterstützt.“

Karin Schaubmaier, Regionalleiterin Behindertenarbeit im Diakoniewerk

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