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start.box – neues Unterstützungsangebot für Junge Menschen

Beinahe jede:r fünfte Jugendliche in Österreich leidet laut UNICEF an psychischen Problemen, jeder vierte junge Mensch zeigt im Laufe seines Lebens zumindest Symptome einer psychischen Erkrankung. Zahlreiche weitere Studien zeigen ein ähnliches Bild. Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. Expert:innen rechnen damit, dass psychische Probleme gerade bei jungen Menschen künftig ansteigen werden. Um diesem Trend entgegenzuwirken, sind niederschwellige Angebote für junge Menschen, in denen sie rasch und unkompliziert unterstützt werden, besonders wichtig – so wie in der start.box, einem neuen Angebot von Soziales Oberösterreich und pro mente OÖ.

 

„Wir nehmen die Probleme der jungen Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher sehr ernst und setzen aktuell als Land Oberösterreich einen Schwerpunkt. Mit unseren Angeboten unterstützen wir Jugendliche aktiv bei der Bewältigung ihrer Probleme. Dazu gehört auch, dass wir Themen wie Essstörungen, Schlafprobleme, Stress und Selbstverletzung offen ansprechen und enttabuisieren. pro mente OÖ bietet mit der start.box einen niederschwellige Zugang und professionelle Hilfe für Betroffene und deren Angehörige und leistet damit einen wichtigen Beitrag.“

-Sozial- und Jugend-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer.

 

„Ängste, Depressionen und Zwangsstörungen sind die Hauptgründe, warum sich junge Menschen an uns wenden. Wenn man sich die Geschehnisse in den letzten Jahren so ansieht – die Coronapandemie, der Krieg in der Ukraine, die Klimakrise – dann verwundert es nicht, dass psychische Krisen auf dem Vormarsch sind. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass es vor allem wichtig ist, jungen Menschen mit psychischen Problemen rasch Unterstützung und Hilfe zu bieten. In den meisten Fällen kann nur so eine lange psychische Erkrankung vermieden werden. Das war auch der Grund, warum wir die start.box ins Leben gerufen haben.“

-Mag.a Manuela Nemesch, Geschäftsfeldleiterin von pro mente Jugend.

 

start.box als Angebot von pro mente OÖ erweitert nun das Portfolio mit Unterstützung des Sozialressorts

 

 

  • Erstanlaufstelle für junge Menschen mit psychischen Problemen
  • Individuell maßgeschneiderte Leistungen (Psychotherapie, fachärztliche Leistung, Psychosoziale Beratung, Sozialarbeit, …)
  • Begleitete Selbsthilfegruppen
  • Aufbau sinnvoller Fördernetzwerke
  • Eltern- und Angehörigenberatung (Angehörigengruppen, Fachvorträge, Workshops, …)
  • Beratung des sozialen Umfeldes
  • Gruppensettings für die Erweiterung persönlicher Kompetenzen
  • Psychoedukation
  • Resilienzförderung und Steigerung der Krisenkompetenzen
  • Tagesstrukturierung

 

Schwerpunkt „psychische Gesundheit von Jugendlichen“ des JugendService & des Sozialressorts

Der Umgang mit der Covid-Pandemie beherrscht seit über zwei Jahren den Alltag der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher. Das Virus erzwingt massive Eingriffe in das tägliche Leben. Im Fokus stehen dabei meist die kurzfristigen Auswirkungen der Maßnahmen, um die Menschen vor Infektionen zu schützen. Die notwendigen Einschnitte rufen aber auch „Nebenwirkungen“ hervor, die das soziale Leben und die psychische Gesundheit belasten. Zusätzlich sorgen der Ukraine-Krieg oder steigende Preise für Verunsicherung und Zukunftsängste.

 

Diverse Studien und Befragungen der letzten Monate zeigen alle ein ähnliches Bild. Gerade junge Menschen leiden unter psychischen Belastungen und blicken mit Sorge in die Zukunft:

  • Eine Erhebung der Sozialversicherungen beispielsweise zeigt, dass insbesondere junge Menschen von diesen Folgen betroffen sind. So ist der Anteil an Antidepressiva bei den 10- bis 19-Jährigen Oberösterreichs vom 1. Quartal 2020 auf das 3. Quartal 2021 um 40,6 Prozent gestiegen.
  • Laut einer Befragung der MedUni Wien und der Donau-Universität Krems unter Lehrlingen (n = 1.442 Lehrlinge), die zwischen Ende März und Mitte Mai 2021 stattgefunden hat, weisen 48,3 Prozent aller Befragten Symptome von Depressionen auf, 35,4 Prozent von Angstzuständen, 50,6 Prozent von Essstörungen und 27 Prozent von Schlafstörungen.

 

Für Sozial- und Jugend-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer unterstreichen die Erhebungen die Notwendigkeit von entsprechenden Beratungsangeboten für junge Menschen und setzt daher seit Jahresbeginn einen Schwerpunkt im Bereich der psychischen Gesundheit von Jugendlichen. Die Umsetzung der start.box von pro mente OÖ stellt einen weiteren Mosaikstein im umfassenden Angebot des Landes Oberösterreich dar.

 

Landesrat Hattmannsdorfer beauftrage Neuausrichtung des JugendService

Das JugendService ist mit 30.000 persönlich erreichten Jugendlichen pro Jahr die zentrale Anlaufstelle für junge Menschen. Pro Jahr finden über die 14 Infostores in den Regionen sowie online rund 20.000 Beratungen und Coachings statt. 660.000 Besuche von 191.000 User/innen zählt die Homepage des JugendService innerhalb eines Jahres, 80.000 Jugendliche informieren sich über den Newsletter und rund 20.000 via Social Media.

 

  • Zentrales Informationsportal des JugendService zum Umgang mit psychischen Folgen der Corona-Pandemie: für-dich-da.at
  • Niederschwellige Angebote, anonyme Anfragen über die
    zertifizierte Online-Beratung und 25 Jugendcoaches regional im Einsatz
  • Beratung dort, wo Jugendliche unterwegs sind: Schulen, Jugendzentren, Vereine
  • JugendService ist zuweisende Stelle der Aktion “Gesund aus der Krise” des Gesundheitsministeriums

 

Allianz der Bundesländer für Regelfinanzierung für psychische Gesundheit Jugendlicher

Im Zuge der Konferenz der Landesjugendreferenten vergangene Woche wurde das Thema psychische Gesundheit von Jugendlichen ebenfalls ausführlich diskutiert. Einig war man sich unter den Bundesländern über die Dringlichkeit des Themas und dass bestehende Angebote noch weiter ausgebaut werden müssen. Weiters sollen Maßnahmen gesetzt werden, um dieses wichtige Thema zu enttabuisieren. Die Bundesländer fordern daher vom Bund eine bundesweite Kampagne zur Sensibilisierung und Enttabuisierung psychischer Erkrankungen.

 

Um bedarfsgerechte Beratungsangebote und psychotherapeutische Plätze auch langfristig anbieten zu können, fordern die Bundesländer auf Initiative von Landesrat Hattmannsdorfer eine entsprechende Regelfinanzierung. Für 2022 hat das Gesundheitsministerium zusätzlich eine Förderung von 13 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Um auch in den kommenden Jahren Angebote in der außerschulischen Jugendarbeit aufrecht zu erhalten, soll diese Förderung fortgeführt werden. Zudem sieht Landesrat Hattmannsdorfer die Sozialversicherungen in der Pflicht, Angebote zu finanzieren und bereit zu stellen.

 

„Die Folgen der Pandemie werden uns noch einige Jahre begleiten. Daher ist es wichtig, dass wir die Angebote und Maßnahmen nicht nur kurzfristig zur Verfügung stellen, sondern dass diese auch langfristig abgesichert sind“, so Hattmannsdorfer und weiter „Bei allem Pessimismus und Sorgen müssen wir versuchen wieder positiv in die Zukunft zu blicken. Unsere Aufgabe in der Jugendarbeit ist es, dass wir Chancen und Perspektiven aufzeigen und mit Zuversicht voran gehen.“

 

start.box – Hier bist du RICHTIG! Du bist uns WICHTIG! Miteinander für psychische Gesundheit!

„Viele junge Menschen sind heutzutage auf der Suche und haben keine Anlaufstelle oder Menschen, an die sie sich wenden können. Sie fühlen sich oft nicht verstanden und nicht gesehen. Gerade bei ihnen häufen sich psychische Probleme. Die Coronapandemie hat das Problem noch einmal verstärkt“, sagt Holger Schaller, BA, Teamleiter der start.box von pro mente OÖ.

 

Die start.box ist ein Zentrum für psychische Gesundheit junger Menschen und richtet sich an junge, psychisch erkrankte Menschen im Alter zwischen 14-29 Jahre. Das Projekt wird vom Land Oberösterreich aus Mitteln der Sozialressorts finanziert.

„Wir haben gemerkt, dass es sehr wichtig ist, dass Angebote für junge Menschen nicht mit dem 18. oder 19. Geburtstag enden. Viele benötigen darüber hinaus noch Unterstützung, auch wenn es nur ein oder zwei Jahre sind. Daher war es uns wichtig, dass die start.box auch junge Erwachsene bis 29 Jahren begleiten kann, falls dies nötig ist“, sagt Manuela Nemesch.

 

Die start.box unterstützt niederschwellig, unbürokratisch und ohne lange Wartezeiten. Das Projekt ist also ein rasch verfügbares Unterstützungsangebot, das sowohl präventiv als auch systemisch hilft – denn nicht nur die betroffenen Menschen können sich an die start.box wenden, sondern auch das soziale Umfeld wie Eltern, Lehrer:innen usw. „Wichtig ist uns, dass junge Menschen dort ‚abgeholt‘ und begleitet werden, wo sie stehen und dabei wird stets auf ihre individuellen Bedürfnisse eingegangen. Dabei ist das Angebot selbstverständlich anonym und kostenlos“, sagt Holger Schaller.

Um die jungen Menschen optimal zu unterstützen, arbeitet in der start.box ein multiprofessionelles Team, darunter Sozialarbeiter:innen, Psycholog:innen, Therapeut:innen, Ärzt:innen und Pädagog:innen.

 

 „Den Vorteil, den wir bei pro mente OÖ haben, ist, dass unser Verein eine breite psychosoziale Versorgung in ganz vielen Lebensbereichen bietet und wir sehr gut vernetzt sind. Das heißt, dass wir junge Menschen bei Bedarf auch rasch und gut an andere Angebote weitervermitteln können, wenn wir sehen, dass der Unterstützungsbedarf durch die start.box alleine noch nicht abgedeckt werden kann“, sagt Manuela Nemesch.

 

Einfach und niederschwelliger Zugang

Die start.box befindet sich in der Waldeggstr. 12, 4020 Linz und ist telefonisch unter 0664 / 849 41 49, per Mai (start.box@promenteooe.at) oder über die Social Media Kanäle rasch und unbürokratisch erreichbar. Die Öffnungszeiten sind Mo: 09.00-12.00, Di, Mi, Do: 13.00-16.00. Mehr Infos finden Sie auf www.start-box.at.

 

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