3 Jahre Verantwortung für den sozialen Zusammenhalt in Oberösterreich
Starker Standort – Starke Sozialpolitik: Sozialer Zusammenhalt in unserer Verantwortung
Vor exakt 3 Jahren (23. Oktober 2021 bis 23. Oktober 2024) ist Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer mit dem Anspruch von Landeshauptmann Thomas Stelzer in die Regierungsverantwortung gestartet, die Bereiche Soziales, Integration und Jugend als wesentliche Faktoren für den Standort Oberösterreich aktiv zu gestalten, Herausforderungen anzusprechen und anzupacken:
„Gerade ein wirtschaftlich starkes Bundesland wie Oberösterreich hat eine umso größere Verantwortung für die sozial Schwächeren in unserer Gesellschaft. Daher ist für mich klar: Eine starke Standortpolitik braucht eine starke Sozialpolitik. Bei uns in Oberösterreich wird niemand zurückgelassen“, so der Grundzugang von Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer für die Arbeit im neuen Ressort. Das Leitbild: Oberösterreich soll ein Land sein, das Leistungsbereitschaft honoriert und zu Hilfsbereitschaft motiviert.
Auszug aus der Medienunterlage zum Amtsantritt, 3.11.2021
Dabei war nicht nur das Wechselspiel von Standortpolitik und Sozialpolitik neu, sondern insbesondere auch der Stil, der in diesen drei Jahren etabliert wurde:
- Probleme unmissverständlich ansprechen und nichts schönreden
- Brücken bauen, bewusst über Partei-/Ländergrenzen und Institutionen hinweg, sowie Experten einbinden, um gemeinsam Lösungen zu finden
- Klarer Professionalisierungs- und Gestaltungsanspruch anhand strategischer Leitlinien
„Ich bin mit viel Leidenschaft und Motivation an meine Aufgabe herangegangen und war jeden Tag gerne Soziallandesrat für Oberösterreich. Dabei war mir vor allem ein neuer Stil wichtig, der nicht schönredet, sondern offen Probleme anspricht. Der verbindet und nicht ausgrenzt. Und der vor allem anhand strategischer Leitlinien und Ziele gestaltet und kein Troubleshooting betreibt. Ich bin davon überzeugt, dass darin ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Umsetzung unserer Vorhaben liegt.“
Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer
Leistung – Eigenverantwortung – Solidarität: Grundpfeiler einer Oö. Sozialpolitik, die hilft und nicht bevormundet
„Sozial ist nicht, was Menschen abhängig macht – sozial ist, was sie dazu befähigt, wieder selbständig zu sein.“
Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer
Bei der inhaltlichen Schwerpunktsetzung hat haben christlich-soziale Grundlinien Leistung, Eigenverantwortung und Solidarität den Rahmen für die Regierungsarbeit von Landesrat Hattmannsdorfer gebildet. Es ging dabei um Hilfe zur Selbsthilfe, mit dem klaren Ziel, Menschen nicht zu bevormunden, sondern sie bestmöglich dabei zu unterstützen, wieder selbstständig zu werden. Gleichzeitig wurde die Hilfe für jene, die sich nicht selbst helfen können verstärkt.
Aus diesen Grundlinien ergab sich speziell die Schwerpunksetzung der inhaltliche Anspruch in den Bereichen:
- Selbsterhaltungsfähigkeit mit klarem Arbeitsmarktfokus
- Förderung einer inklusiven Gesellschaft
- Altern in Würde – Sicherstellung der Pflege und Betreuung
Weg vom Trouble Shooting, hin zu einem strategischen Gestaltungsweg
„Wir haben im Sozialressort aktiv agiert anstatt zu reagieren – weg vom täglichen Troubleshooting, hin zu einem klaren, konkreten Gestaltungsweg.“
Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer
Anhand klar definierter zehn strategischer Leitprojekte wurde in den letzten Jahren im Sozialressort konsequent reformiert. Basis dafür waren eine umfassende Bestandsaufnahme und Analyse aktueller Herausforderungen. Ziel war es, sich weg vom täglichen Troubleshooting hin zu einem konkreten Gestaltungsweg zu entwickeln und den sozialen Zusammenhalt zu stärken.
Zehn Strategische Leitprojekte
Bereich Pflege und Betreuung – Fachkräftestrategie Pflege
„In Oberösterreich eint uns das Ziel, dass unsere ältere Generation gut und gerne Alt werden soll. Darum haben wir vom ersten Tag an, die oberste Priorität auf den Bereich Pflege und Betreuung gelegt und gemeinsam mit allen Beteiligten an einem Strang gezogen. Die Fachkräftestrategie ist das Top-Projekt und der beste Beweis für den neuen Stil im Sozialressort.“
Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer
-285 |
+300 | +29% | 50% |
Leerstehende Betten
Auf Grund von Personalmangel in einem Jahr |
Personen alleine durch den neuen, niederschwelligen Berufseinstieg | Ausbildungs-Anfänger seit Umsetzung |
weniger Dokumentations-vorschriften
|
Leitprojekt: Oö. Fachkräftestrategie Pflege
- Personalentwicklung und Personalgewinnung
- Niederschwelliger Einstieg durch Einführung der neuen Berufsform „Stützpersonal“ in den Alten- und Pflegeheimen und die Berufsgruppe „Heimhilfe in Ausbildung“ in der mobilen Pflege und Betreuung.
- Mehr Personal durch Flexibilisierung des Personalschlüssels
- Spürbare Anhebung der Gehälter in der Betreuung und Pflege und Fortführung des Gehaltsbonus
- Gewinnung von Fachkräften aus Drittstaaten
- Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
- Entrümpelung der Datenerhebung um ein Drittel und Reduktion des Dokumentationsaufwandes um bis zur Hälfte
- Als erstes Bundesland großflächige Anbindung an ELGA und damit Abbau bürokratischer Hürden
- Ausbildungsoffensive
- Pflegestipendium von 600 Euro monatlich seit September 2022 (gesamt für 1.199 Personen bewilligt und insgesamt 8,258 Mio. Euro ausbezahlt)
- Schließen der Alterslücke vom Bildungsabschluss zum Berufseinstieg durch Herabsetzung Mindestalter für Sozialbetreuungsberufe, Start der Pflegelehre und Schaffung von neuen Pflegeausbildungen im Regelschulsystem
- Digitalisierung der Ausbildung mit Start der digitalen Heimhilfe-Ausbildung 2023 und schrittweise Ausweitung
- Erstellung eines Tätigkeitsprofils und Konkretisierung berufsrechtlicher Vorgaben im Mai 2024
- Erlassung einer Ausbildungsverordnung zur Herstellung von Grundstandards im Frühjahr 2022
- Etablierung einer Ausbildungskoordinierungsstelle: Einrichtung im Frühjahr 2024 zur besseren und regelmäßigen Koordinierung aller Schulträger und bedarfsgerechtes Ausbildungsangebot in den Regionen
Leitprojekt: Weiterentwicklung der Sozialhilfeverbände: Gründung einer Service-GmbH
- Service-GmbH als zentrale Stelle für Innovationsmanagement, Entwicklung von Betreuungsformen, Verwaltungstätigkeiten
Leitprojekt: Einrichtung des oö. Pflegetechnologiefonds – Forcierung von Digitalisierung und Innovation
- Soziale Verantwortung und digitale Innovation erstmals gemeinsam gedacht
- 2 Mio. €-Call für digitale Innovationen in der Pflege wie Smart Home Living-Anwendungen, sprachgesteuerte Pflegedokumentation etc.
Bereich Integration & Grundversorgung
„In Oberösterreich gilt ein Aufstiegs- und Solidarversprechen, in dem jeder Rechte und Pflichten hat. Wer sich entsprechend unserer Integrationsleitlinie – Deutsch, Arbeit und Respekt – integriert und Teil unserer Gesellschaft wird, hat alle Chancen und Möglichkeiten. Diesen Weg haben wir klar angesprochen und eingefordert. Gant nach dem Motto: harte Auswahl, volle Chancen.“
Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer
Leitprojekt: Drittstaats-Rekrutierung – Fokussierung auf Arbeitskräfterekrutierung und qualifizierten Zuzug
- klare Trennung zwischen ungeregelter Migration und qualifiziertem Zuzug zur Sicherung des Wohlstands
- Oö. Initiative zur Drittstaatenrekrutierung in der Pflege (>120 philippinische Pflegekräfte für OÖ, weitere 100 Einreisen in Vorbereitung, Kooperationen zwischen Hochschulen, Erstes europäisches Sisterhood-Agreement mit ein philippinischen Region)
- Ausweitung der Anwerbung auf fünf neue Länder: Nordmazedonien, Indien, Indonesien, Kolumbien und Brasilien
- Service-Unit Come2UpperAustria der Standortagentur und Integrationsbegleitung, Projekt „Streamlining“ zur Optimierung und Koordination des Anwerbeprozesses zwischen Sozial- und Gesundheitsressort
Leitprojekt: Deutsch, Arbeit und Respekt: Neuausrichtung der Deutschkursstruktur
- Ver-2,5-fachung des Deutschkurs-Angebots in drei Jahren (+7.300 Kursplätze seit 2021)
- Spezifische Zielgruppenkurse (bspw. Mütter mit Betreuungspflichten, Alltags-/Einstiegskurse)
- „Respekt“-Kampagne mit Workshops und Wertekursen als Reaktion auf die Halloween-Ausschreitungen 2022
- Neu-Organisation der regionalen Integrationsarbeit
Leitprojekt: Grundversorgung neu denken
- Verankerung der Leitlinie Deutsch, Arbeit und Respekt bereits in der Grundversorgung für Asylwerber mit hoher Bleibeperspektive
- Einführung der Sachleistungskarte für Asylwerber
- Fokussierung auf arbeitsmarktvorbereitende Maßnahmen bei Asylwerbern mit hoher Bleibeperspektive (Sprach- und Qualifikations-Screening, kommunale Hilfstätigkeiten)
- Einführung von Anti-Gewalttrainings für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF)
Bereich Chancengleichheit / Menschen mit Beeinträchtigungen
Leitprojekt: Arbeit & Inklusion
- 25 Maßnahmen, um die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung am Arbeitsmarkt zu forcieren
- a. neues Beschäftigungsmodell Arbeitskräfteüberlassung und Inklusionszuschuss für Unternehmen, Zentrale Service-Stelle für Betroffene und Unternehmen/Betriebe
Weiterer Schwerpunkt: Inklusives Wohnen
- Fortführung des Wohnprogramms für Beeinträchtigte
- 300 neue Plätze alleine in den Jahren 2024/2025
- Weiterentwicklung der Wohnformen bzw. Schaffung inklusiver Stadtteile (bspw. Linz – Wegscheid, Steyr – Tabor)
Bereich Soziale Hilfen und Arbeit
Leitprojekt: Reform der Sozialhilfe & Einführung der Deutschpflicht
- OÖ als einziges Bundesland mit Deutschpflicht in der Sozialhilfe – überproportionale Reduktion der arbeitsfähigen Sozialhilfe-Bezieher
- Verbesserung für Sozialhilfe-Bezieher in Wohnungsloseneinrichtungen und Frauenhäusern bzw. beim Freibetrag für geschützte Arbeit (Beeinträchtigte)
Weitere Projekte:
- Sensibilisierungs-Kampagnen mit der Schuldnerberatung / Schuldnerhilfe
- Mehrfache Erhöhung Heizkostenzuschuss und Ausweitung Bezieherkreis
Bereich Jugend
Leitprojekt: Strategische Neuausrichtung des JugendService
- Umfassender Beteiligungsprozess mit der Ableitung von vier Handlungsfeldern, entlang denen das Jugendressort seine Angebote neu ausrichtet
- Schwerpunkte auf den Themen Lernen für das Leben, KI & Digitalisierung, Ausbildung & Arbeit und ehrenamtliches Engagement von Jugendlichen
- Ausbau der Angebote im Bereich psychische Gesundheit, Einführung eines „Perspektivencoaching“ für Jugendliche
Bereich Organisation & Verwaltung
Leitprojekt: Strategische Neuausrichtung der Abteilung Soziales & Organisationsreform
- Neue Struktur und Zuständigkeiten anhand der aktuellen Herausforderungen und Bedürfnisse (Referat f. Sozialhilfe und Armutsbekämpfung, Referat f. Sozialplanung und Innovation, Referat f. Strategie und Organisation)
- Digitalisierung der Angebote und Verwaltungsabläufe – u.a. vollelektronische Beantragung von Förderungen (bspw. Heizkostenzuschuss, Europ. Verwaltungspreis für den Oö. Wohn- und Energiekostenbonus), Sachleistungskarte und Grundversorgung
- Europäischer Verwaltungspreis für die vollständige Digitalisierung der Förderabwicklung des Oö. Wohn- und Energiekostenbonus
Die persönlichen Herzensprojekte – Unterschiede sind unsere Gemeinsamkeit
Neben den strategischen Leitprojekten haben sich für Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer auch ganz persönliche „Herzensprojekte“ entwickelt:
„Unterschiede sind unsere Gemeinsamkeit, war nicht nur der Slogan des Fliegenden Fisch, er wurde auch zu einem meiner Leitsätze. Denn die Arbeit im Sozialressort hat mir sehr viel Freude bereitet, weil es ein buntes und vielfältiges Ressort ist. Besonders die zahlreichen Begegnungen und Menschen, die ich kennenlernen durfte, werde ich in besonderer Erinnerung behalten. Dabei haben sich für mich auch ganz spezielle Projekte herauskristallisiert, die mir ein besonderes persönliches Anliegen waren.“
Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer
Versorgung und Arbeitsmarktintegration von Ukraine-Vertriebenen
- Ausbruch des Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar 2022 als erste große unmittelbare Herausforderung und Krisensituation für das Ressort
- Notversorgung und Unterbringung von 50 % aller in Österreich angekommenen Ukraine-Vertriebenen in den ersten Wochen
- Schaffung von eigenen „Hallo in OÖ“-Deutschkurse
- Joboffensive mit dem AMS OÖ: Regionale Jobbörsen und Einführung einer Bemühungspflicht auch für Ukraine-Vertriebene
- Mit 2/3 Beschäftigten hat OÖ die österreichweit beste Quote bei der Arbeitsmarktintegration von Ukraine-Vertriebenen
Der Fliegende Fisch – Oberösterreichs erster Inklusionspreis
- Erstmals hat das Land Oberösterreich offiziell Projekte und engagierte Personen im Bereich der Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen vor den Vorhang geholt
- In 3 Kategorien wurden Preise vergeben
- Die Preisverleihung fand im Musiktheater Linz statt und bildete eine stimmungsvolle Gala des Miteinanders
Bargeldlose Kupfermuckn und Dach über dem Kopf
- Obdachlosigkeit ist ein Tabu-Thema, weshalb in Zusammenarbeit mit der Energie AG Oberösterreich eine Partnerschaft gegründet wurde, um ein öffentliches Bewusstsein dafür zu schaffen
- Vor wenigen Tagen wurde die bargeldlose Bezahlmöglichkeit für die Straßenzeitung Kupfermuckn vorgestellt.
- Das Projekt „Dach über dem Kopf“, als Initiative der Kolpingsfamilie, der HTL 1 Bau & Design und dem Sozialverein B37 schafft durch modular aufgebaute, witterungsfeste Holz-Unterkünfte Wohn- und Übergangs-möglichkeiten für Menschen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind.
Sozialmärkte-Paket
- Auf Grund steigender Preise und einer geringeren Warenverfügbarkeit waren die Sozialmärkte in den letzten Jahren speziell gefordert
- Gemeinsam mit der heimischen Wirtschaft hat das Sozialressort ein umfangreiches Sozialmärkte-Paket aufgelegt.
- Warenspenden durch heimische Unternehmen
- Sonderförderung des Landes Oberösterreich
- Ehrenamts-Initiative und Sammel-Aktion
Stärkung des Sozial-Netzwerks und Vernetzung
- Solidarität ist nicht nur eine Aufgabe der öffentlichen Hand, sondern wird in Oberösterreich von der gesamten Gesellschaft und Wirtschaft gelebt – darum wurde das Miteinander und der Austausch gestärkt.
- Es wurde versucht den gegenseitigen Austausch zu institutionalisieren, mit dem Ziel über den Tellerrand hinauszublicken, wie es in anderen Bereichen, bspw. der Wirtschaft üblich ist
- Dazu wurden eigene Formate zum Austausch und Vernetzung geschaffen: Charity Würstelgrillen, Punsch, Plausch + Beats, Sozial-Wanderung, Gesprächsformate vor Ort in den Einrichtungen
„Besonderer Dank gilt den zahlreichen Organisationen im Sozialbereich, insbesondere den engagierten und hoch professionell arbeitenden Mitarbeiter/innen und Freiwilligen. Es war mir ein besonderes Anliegen vor Ort in den Einrichtungen, Häusern und Vereinen zu sein und gemeinsam mit ihnen Verantwortung für den sozialen Zusammenhalt zu übernehmen.“
Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer