Die Schutzmaßnahmen des Landes im Bereich der Alten- und Pflegeheime verfolgen in der Omikron-Welle zwei Ziele: Erstens den Schutz der Bewohner – einerseits also den Schutz vor dem Virus und andererseits den Schutz vor Einsamkeit durch offene Heime – und zweitens die Sicherstellung des Betriebs der Alten- und Pflegeheime auch bei hohen Infektionszahlen. Erfreulich ist die Entwicklung der Impfquoten im Bereich der Alten- und Pflegeheime. So ist unter den Bewohner/innen bereits die sog. „Herdenimmunität“ deutlich erreicht. Rund 84% der Mitarbeiter/innen sind (voll-) immunisiert oder aktiv genesen.
„Wir nehmen diese Omikron-Welle sehr ernst und bereiten uns bereits seit Weihnachten intensiv vor“, so Landesrat Dr. Wolfgang Hattmannsdorfer.
In der November-Welle ist es gelungen, die Heime unter strengen Zutrittsregelungen offen zu halten und die Bewohner gleichzeitig vor hohen Infektionszahlen und vor Einsamkeit zu schützen. So gilt beispielsweise in Alten- und Pflegeheimen für sporadische Besucher „2G+“ (geimpft/genesen und zusätzlich PCR-getestet). „Ich verstehe, dass der zusätzliche PCR-Test oftmals auch mit Herausforderungen verbunden ist. Es ist aber eine notwendige Schutzmaßnahme, damit wir Besuche weiter ermöglichen und die Heime vor einer Ausbreitung des Virus schützen”, so Landesrat Hattmannsdorfer.
Infektionen OÖ gesamt |
Infektionen in APH |
|
Höhepunkt 2020 21./22.11.2020 (noch keine Impfungen) |
1.596 Neuinfektionen 13.334 aktive Fälle |
578 Mitarbeiter 653 Bewohner |
Höhepunkt 2021 23.11.2021 (nach 1. Impfjahr) |
4.489 Neuinfektionen 34.246 aktive Fälle |
330 Mitarbeiter 179 Bewohner |
Aktuell 12.1.2022 |
2.047 Neuinfektionen 10.197 aktive Fälle |
78 Mitarbeiter 12 Bewohner |
Omikron erfordert besondere Vorsicht, hoher Impfschutz von Bewohnern und Mitarbeitern
„Omikron erfordert aufgrund der höheren Ansteckungsfähigkeit besondere Vorsicht. Ich bin daher auch froh, dass im Herbst die Impfbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Alten- und Pflegeheime gesteigert werden konnte“, so Landesrat Hattmannsdorfer.
Mit Jahresbeginn kontaktierte das Sozialressort des Landes die Heimträger der Alten und Pflegeheime in Oberösterreich. Die Evaluierung des Impfstatus zeigt, dass in den stationären Einrichtungen unter den Bewohner/innen mit einer Immunitätsquote von 88 Prozent eine sog. Herdenimmunität erreicht wurde. Zudem zeigen Daten des Sozialressorts, dass etwa 87 Prozent der vollständig immunisierten Bewohner/innen bereits die dritte Dosis erhalten habe.
Bewohner vollständig immunisiert | Bewohner ungeimpft und genesen* | Bewohner teilimmunisiert | Bewohner ungeimpft |
86,44% | 1,41% | 3,76% | 8,32% |
*genesen = innerhalb der letzten 6 Monate
Verpflichtende Arztgespräche zeigen Wirkung: Rund 75% der Mitarbeiter/innen sind vollständig immunisiert.
Aktuell sind rund 70 Prozent der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher vollständig immunisiert. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Alten- und Pflegeheimen haben natürlich eine besondere Verantwortung, sich selbst und ihr Umfeld möglichst vor Corona zu schützen“, so Landesrat Hattmannsdorfer. Erfreulich ist daher, dass die Impfquote unter den Mitarbeiter/innen nun auf 75 Prozent gestiegen ist.
MA vollständig immunisiert | MA ungeimpft und genesen* | MA teilimmunisiert |
MA ungeimpft |
74,55% | 7,02% | 2,28% | 15,79% |
*genesen = innerhalb der letzten 6 Monate
So rüsten sich die Alten- und Pflegeheime für die Omikron-Welle
Die Vorbereitungen für die Omikron-Welle haben bereits Ende des Jahres 2021 begonnen. „Wir sind seit Beginn des Jahres im regelmäßigen Austausch mit den Trägern, um uns gemeinsam für diese Welle zu rüsten und die Aufrechterhaltung des Betriebs auch bei hohen Infektionszahlen sicherzustellen“, so Landesrat Hattmannsdorfer.
Einerseits soll die konsequente Einhaltung aller Regelungen umgesetzt werden, insbesondere das aktive Besuchermanagement, das Vermeiden von Bewohnertreffen, die Durchmischung der Wohngruppen sowie das gültige Veranstaltungsverbot. Andererseits sollen die Dienstpläne angepasst werden, um Überschneidungen von Personal zu vermeiden. Um höhere Infektionszahlen und die damit verbundene Quarantäne-Folgen zu bewältigen, gibt es ein mehrstufiges Maßnahmenpaket:
- Personalengpässe werden innerhalb der unterschiedlichen Alten- und Pflegeheime (über Träger- und Bezirksgrenzen hinweg) kompensiert.
- Auszubildende („Pflegeschüler“) können bei Bedarf ihrem Ausbildungsstand entsprechend in den Einrichtungen eingesetzt
- Ansprache ehemaliger Mitarbeiter/innen bezüglich eines Einsatzes in den Einrichtungen auf ehrenamtlicher Basis oder im Arbeitsverhältnis.
Danke den Mitarbeiterinnen & Mitarbeitern
Insbesondere gebührt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein großer Dank, die seit Ausbruch der Corona-Pandemie unter erschwerten Bedingungen arbeiten und so die Pflege und Betreuung der Älteren sicherstellen. „In Oberösterreich halten wir zusammen. Das gilt auch für unsere Alten- und Pflegeheime, die sich bereit erklärt haben, eng zusammenzuarbeiten, um diese Welle gemeinsam zu bewältigen. Ein besonderer Dank gilt den Verantwortlichen sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die diese Maßnahmen mittragen sowie allen, die bei Engpässen einspringen und mithelfen“, so Hattmannsdorfer.
Information zu Kontaktpersonen und Quarantäne
Zudem wurde auch die Kontaktpersonen-Definition unter den Mitarbeiter/innen angepasst. Demnach gilt man nicht mehr als Kontaktperson:
- wenn konsequent von beiden Seiten eine FFP2-Maske getragen wurde oder
- wenn mind. 3 immunologische Ereignisse (Impfung oder Genesung) stattgefunden haben.
Wenn Mitarbeiter der Pflege und Betreuung im Einzelfall dennoch als Kontaktperson eingestuft werden, können sie als Schlüsselkräfte (versorgungskritisches Pflegepersonal) trotzdem eingesetzt werden wenn
- keine COVID-19 typischen Symptome vorliegen und
- ein negativer PCR-Test vorliegt sowie
- alle geeigneten Schutzmaßnahmen während des Dienstes eingehalten werden.