Zwei von drei Ukraine-Vertriebenen sind in Oberösterreich in Arbeit oder Schulung – breites Angebot und konsequente OÖ-Linie als Schlüsselfaktoren
Oberösterreich liegt bei der Integration von Vertriebenen Ukrainer/innen in den Arbeitsmarkt weiterhin an erster Stelle. 66,6 Prozent der in Oberösterreich gemeldeten Ukrainer/innen sind laut Zahlen des Bundesministeriums für Arbeit in Beschäftigung oder beim AMS vorgemerkt. Ein Wert, der deutlich über dem Österreich-Schnitt von 37,9 Prozent liegt. Die hohe Erwerbsquote führt Integrations-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer auf Oberösterreichs aktive Arbeitsmarktpolitik bei Ukraine-Vertriebenen und die konsequente Umsetzung der Bemühungspflicht auch für Ukraine-Vertriebene in Grundversorgung zurück. Oberösterreich unterstreicht damit einmal mehr seine Leitlinie „Deutsch, Arbeit und Respekt“ zur Integration.
„In Oberösterreich haben wir einen klaren Grundsatz: Wir bekennen uns zu Unterstützung und Hilfe. Wer diese in Anspruch nimmt, soll im Rahmen seiner Möglichkeiten auch einen Beitrag leisten. Diesen Grundsatz haben wir auch vom ersten Tag an bei ukrainischen Vertriebenen konsequent verfolgt. Hilfe auf der einen Seite und eine konsequente Erwartungshaltung auf der anderen Seite. Unsere Maßnahmen wirken, im Vergleich mit den restlichen Bundesländern arbeiten in Oberösterreich deutlich mehr vertriebene Ukrainerinnen und Ukrainer“, so der Landesrat.
Oberösterreich hat vom ersten Tag an gemeinsam mit dem AMS und weiteren Partnern konkrete Maßnahmen zur Arbeitsmarktintegration gesetzt, darunter:
- Erhebung der Sprachfähigkeiten sowie der Ausbildungen/beruflichen Fähigkeiten.
- Eigens in OÖ konzipierte „Hallo in OÖ“-Kurse in Form von niederschwelligen Sprach- und Wertekursen. Der Fokus lag auf dem Erlernen der Alltagssprache, um sich im täglichen Alltag einmal verständigen zu können, ebenso wurden in diesen Kursen Werte und die oö. Kultur vermittelt.
- Gemeinsam mit dem AMS gab es in den Bezirken Jobbörsen zur aktiven Jobvermittlung
- Mit der Wirtschaftskammer Oberösterreich wurden ‚Ukraine-Frühstücke‘ durchgeführt.
- Finanziert von der Integrationsstelle des Landes OÖ betreibt die Caritas seit März 2022 ein Beratungscenter „Point of Ukraine“ zur Orientierung und als Anlaufstelle in Fragen rund um Integration, Arbeit, etc.
Bemühungspflicht in der Grundversorgung: Aktive Arbeitssuche als Voraussetzung für Unterstützungsleistung
Zentral für die hohe Erwerbsquote von Ukrainer/innen in Oberösterreich ist auch die Bemühungspflicht, die der Integrations-Landesrat analog jener in der Sozialhilfe für Ukraine-Vertriebene eingeführt hat: Vertriebene müssen sich aktiv beim AMS melden und sich um Arbeit bemühen, ansonsten werden Leistungen aus der Grundversorgung (Basisunterstützung für Vertriebene und Flüchtlinge) gekürzt.
„Wir müssen Menschen selbsterhaltungsfähig machen und sie nicht in Abhängigkeit von Sozialleistungen treiben. Je schneller man sich am Arbeitsmarkt integriert, desto rascher gelingt auch die gesellschaftliche Integration“, ist der Landesrat überzeugt.
Die hohe Erwerbsquote von 66,6 Prozent, die deutlich über dem Österreich-Schnitt von 37,9 Prozent liegt, gibt diesem Weg recht. Nach Oberösterreich knacken nur die Bundesländer Tirol (54,9 %), Vorarlberg (54,2 %), und Salzburg (50,1%) die 50 Prozent-Marke bei der Erwerbsquote (Quelle: BMAW).